Gesundheit

Italien plant Rauchverbot im Freien

In der Nähe von Kindern und Schwangeren soll in Italien auch im Freien nicht mehr geraucht werden dürfen. Neue Regelung soll auch für E-Zigaretten gelten.

Italien plant Rauchverbot im Freien
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Italien zählt bereits zu den EU-Ländern mit den strengsten Rauchverboten. Nun sollen die Regeln noch einmal verschärft werden. Geplant ist, das Rauchverbot aufs Freie auszuweiten, wenn Minderjährige und schwangere Frauen in der Nähe sind, erklärte der parteilose Gesundheitsminister Orazio Schillaci vor dem Parlament. Die Maßnahme soll auch für E-Zigaretten gelten.
 
Der Minister will das seit 20 Jahren geltende Gesetz novellieren, mit dem große Erfolge im Kampf gegen Nikotinsucht erreicht worden seien. Separate Raucherräume in Lokalen und Restaurants sollen laut den Plänen des Ministers abgeschafft werden. Werbung für Nikotin-Produkte und E-Zigaretten soll verboten werden.

Kampf gegen „ungesunde Lebensstile“

"Angesichts der besorgniserregenden Ausbreitung ungesunder Lebensstile möchte ich den Kampf gegen das Rauchen wieder aufnehmen, das immer noch die Hauptursache für vermeidbare Krankheiten in Italien ist", sagte der Gesundheitsminister und Arzt. Er bezog sich dabei auf den europäischen Plan zur Krebsbekämpfung 2021, der eine "tabakfreie Generation" bis 2040 als Ziel hat.
 
Das neue Gesetz, an dem der Minister arbeitet, wolle die zunehmende Verbreitung neuer Produkte, wie z. B. elektronischer Zigaretten und rauchfreier Tabakprodukte, sowie die zunehmenden Hinweise auf deren mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen berücksichtigen, so Schillaci.

Gesundheitsschutz wichtiger als wirtschaftliche Interessen

"Rauchen wird nicht nur für Lungenkrebs verantwortlich gemacht, sondern ist auch der Hauptrisikofaktor für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen", erklärte der Minister. Er wolle vermeiden, dass "die vielfältigen Interessen im Zusammenhang mit Tabakerzeugnissen über den Gesundheitsschutz gestellt werden".
 
Per Gesetz ist in Italien seit 2003 das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden, Büros, Bars, Restaurants, Diskotheken und Hotels verboten, falls es keine dort völlig getrennten Raucherzimmer und ein funktionierendes Belüftungssystem gibt.
 
Die Übergangsfrist lief bis 2005, seit damals besteht das strikte Rauchverbot. Wer in öffentlichen Bereichen trotzdem zur Zigarette greift, muss mit Geldstrafen von mindestens 27 Euro rechnen. Falls vor Kindern oder Schwangeren geraucht wird, drohen bis zu 600 Euro Strafe.

al/apa