​Klima-Aktivisten “beschmieren” Naturmuseum

Die Klima-Aktivisten haben auch in Bozen zugeschlagen. Ziel: Das Bozner Naturmuseum. Hinter der Aktion steckt aber mehr.

​Klima-Aktivisten “beschmieren” Naturmuseum
Bozner Naturmuseum
Drei Aktivist:innen von Extinction Rebellion haben das Korallenriffaquarium im Naturmuseum Südtirol mit schwarzer Farbe übermalt, um damit ein Zeichen gegen die Klimakrise und die unzureichenden Maßnahmen zu setzen.

David Gruber: "Unterstützen diese Aktion" 

Die Aktion war aber zuvor offenbar mit dem Direktor des Naturmuseums, David Gruber abgestimmt worden.

Er unterstützte laut einer Aussendung der Klima-Aktivisten die Aktion und wird in der Presseaussendung mit folgenden Worten zitiert: "... dass Museen bei der Bewältigung kritischer Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Krise der biologischen Vielfalt eine zentrale Rolle spielen und diese Themen einem breiten Publikum vermitteln können.” 

Für David Gruber sind die Museen offenbar im gewissen Sinne Verbündete im Kampf gegen die vielfältigen Krisen der Gegenwart, wie z. B. dem Verlust der biologischen Vielfalt oder dem Klimawandel.

Schwarze Farbe auf dem Korallenriff-Aquarium

Die abwaschbare, schwarze Farbe, die auf das Korallenriff-Aquarium geschmiert wurde, wurde deshalb ausgewählt, um die Wände des großen Beckens zu verhüllen. Die schwarze Farbe soll die Energieträger Öl und Kohle symbolisieren, deren Verbrennung für den Großteil der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich ist.

"Die Handabdrücke auf dem Becken erlauben es, die Korallen auch nach dem Einfärben des Aquariums zu erkennen. Sie symbolisieren die Hoffnung auf das menschliche Handeln, mit den notwendigen Klimaschutzmaßnahmen das Verschwinden der Korallenriffe noch aufzuhalten", heißt es in der  Aussendung der Klima-Aktivisten. 

Das Aquarium wurde 1997 mit dem Ziel eingerichtet, die gemeinsame Geschichte von Korallen und Dolomiten zu erzählen, und ist nun Gegenstand dieser symbolischen Aktion. Die Korallenriffe gehören zu den ersten Ökosystemen, die aufgrund des Anstiegs der Meerestemperatur im Zusammenhang mit der Klimakrise vom vollständigen Verschwinden bedroht sind.

Kritik kommt von den Freiheitlichen 

Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair fordert indes Konsequenzen für die Aktion der Gruppe „Extinction Rebellion“. Sie spricht von Schäden an einem öffentlichen Gut. 

„Die Aktion der Gruppierung 'Extinction Rebellion' im Naturmuseum von Bozen ist nicht nur geschmacklos, sondern auch ein bewusstes Inkaufnehmen von Schäden an einem öffentlichen Gut. Weder wurde mit dem Beschmieren des Aquariums mit schwarzer Farbe dem Umweltgedanken gedient, noch gibt es überhaupt ein Verständnis für derartige respektlose Aktionen. Sollte es zudem der Wahrheit entsprechen, dass der Museumsdirektor gegen diese Aktion nichts unternommen hat, obwohl er die Aufgabe hätte das Museum zu schützen, dann ist sein Amt zu hinterfragen“, unterstreicht die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair.

Sie forderte außerdem von der Landesregierung eine klare Stellungnahme zu diesem Vorfall. 

(joi)
Die Klimaaktivist:innen in Aktion. Naturmuseum Bozen
Die Klimaaktivist:innen in Aktion.