Menschen mit Beeinträchtigung

Menschen mit Beeinträchtigung: Wenn die Eltern nicht mehr da sind

Durch die Gründung einer neuen Stiftung sollen Menschen mit Beeinträchtigung künftig auch nach dem Tod ihrer Angehörigen begleitet und unterstützt werden.

Menschen mit Beeinträchtigung: Wenn die Eltern nicht mehr da sind
Pixabay
Jede Mutter und jeder Vater machen sich Gedanken um die Zukunft ihrer Kinder. Für Eltern von Kindern mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung sind diese Gedanken noch tiefgründiger.

Wer sorgt für mein Kind?

Früher oder später stellt sich nämlich die Frage: "Wer kümmert sich um mein Kind nach meinem Tod bzw. wenn ich nicht mehr dazu in der Lage bin?"
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit, der Arbeitskreis Eltern Behinderter und die Lebenshilfe und Dachverband für Soziales und Gesundheit wollen mit Beteiligung der Angehörigen Abhilfe schaffen. "In Südtirol gibt es viele Eltern, die ihren pflegebedürftigen Kindern einen Nachlass zusichern möchten, mit dem diese lebenslang begleitet und unterstützt werden können", erklärt der Geschäftsführer der Lebenshilfe und Präsident des Dachverbands für Soziales und Gesundheit.

Wolfgang Obwexer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit 

Um Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung nach dem Tod ihrer Angehörigen zu begleiten, soll in Südtirol künftig eine Stiftung gegründet werden, so Obwexer. Nach dem Modell der italienischen Gesetzgebung „Dopo di noi", sollen Pflegebedürftige auch hierzulande lebenslang begleitet und unterstützt werden. "Noi sind die Eltern, die den Großteil der Pflege und Betreuung übernehmen aber es wird eine Zeit kommen, wo sie selbst Hilfe brauchen oder wo sie einmal nicht mehr dasein werden und deswegen braucht es Vorsorge für die Angehörigen mit Beeinträchtigung."

Zusammenarbeit mit Eltern und Angehörigen

Die Stiftung soll in Zusammenarbeit mit den Familienangehörigen aufgebaut werden, aber nicht nur - so Obwexer: "Einmal sollte die Stiftung Wohnungen zur Verfügung stellen und wir sind auch mit Familien im Gespräch, die bereit sind, Liegenschaften und Vermögen einzubringen, auch als vorausgezahltes Erbe zum Beispiel. Und dann gilt es im Zusammenspiel mit der öffentlichen Hand und mit den anderen Akteuren des dritten Sektors die Betreuung aufzubauen."
Somit soll „Dopo di noi“ auch in Südtirol zur Praxis werden, schließt Obwexer.

mo az