Nordtirol/Vorarlberg

Sieben Lawinen mit Todesfolge - Acht Personen verstorben

Schneepflug in Osttirol mitgerissen, Fahrer tot – 3 Vermisste in Kaunerberg und St. Anton tot aufgefunden – Ein weiterer Toter im Ötztal

Sieben Lawinen mit Todesfolge - Acht Personen verstorben
pixabay (Symbolbild)
Tragisches Wochenende in Nordtirol bzw. Vorarlberg: Bei insgesamt sieben folgenschweren Lawinenabgängen seit Freitag starben acht Personen.

Schneepflugfahrer verschüttet

In der Nacht auf heute ist in Osttirol ein Schneepflugfahrer unter einer Lawine gestorben. Das Fahrzeug wurde im Debanttal von den Schneemassen erfasst, für den Lenker kam jede Hilfe zu spät, so die Polizei. Genaueres zu dem Lawinenabgang war vorerst nicht bekannt, das Schneebrett war in den frühen Morgenstunden entdeckt worden. Laut Angaben der Leitstelle wurde die Bergrettung gegen 3.30 Uhr zu dem Einsatz angefordert.

Alarm, weil Hund allein zurückkehrte

Ein 62-jähriger Skitourengeher ist heute Vormittag im Gemeindegebiet von Kaunerberg bei Landeck tot unter einer Lawine gefunden worden. Nach dem Einheimischen war seit gestern gesucht worden, nachdem er von einer Skitour auf die Hohe Aifnerspitze nicht zurückgekehrt war. Als der Hund des Mannes gegen 13.30 Uhr allein nach Hause kam, alarmierten Angehörige die Einsatzkräfte. Diese stellten im fraglichen Bereich einen frischen Lawinenabgang fest, eine Bodensuche war wegen der akuten Lawinengefahr zunächst nicht möglich. Die Suchaktion wurde daher erst heute fortgesetzt.

St. Anton: Zwei Vermisste tot aufgefunden

Zwei weitere Lawinenverschüttete gibt es aus St. Anton am Arlberg zu vermelden. Die Suche nach ihnen war gestern wegen Lawinengefahr unterbrochen worden. Zum Unglück kam es, als ein 29-jähriger Skiführer mit zwei 33 und 64 Jahre alten Gästen gestern gegen 10.30 Uhr im freien Skiraum über die Variantenabfahrt "Törli" abfahren wollte. In einer Rinne löste sich laut Polizei ein Schneebrett und riss den 29-Jährigen und den 33-jährigen österreichischen Gast mit. Beide wurden komplett verschüttet. Der 64-Jährige wurde nicht erfasst. Wegen der hohen Lawinengefahr war die Suche nach den Männern unterbrochen worden, selbst nach Sprengungen wurde die Situation am Nachmittag als zu gefährlich eingestuft. Heute Vormittag wurden die beiden Männer tot aufgefunden.

Todeslawine heute auch in Längenfeld

Ein weiterer Wintersportler ist heute Vormittag im Ötztal gestorben. Seit Freitag starben nördlich des Brenners damit bereits acht Personen unter Lawinen. Es herrschte Warnstufe vier auf der fünfteiligen Skala. Zu dem gegen 10.25 Uhr gemeldeten Abgang in Längenfeld (Ötztal) mit einem Todesopfer war vorerst wenig bekannt. Im Bereich des Geigenkamms war ein Wintersportler verschüttet worden, zunächst war dieser laut Leitstelle aus den Schneemassen gerettet worden. Laut Polizeiangaben zu Mittag ist die Person verstorben.

Bereits vorgestern und gestern drei Lawinentote

In Nordtirol und Vorarlberg war es gestern zu zahlreichen Lawinenabgängen gekommen, allein aus Nordtirol wurden 30 gemeldet, davon elf mit Personenbeteiligung. In Kaltenbach (Zillertal) starb ein 17-jähriger Neuseeländer unter einer Lawine, im Kleinwalsertal in Vorarlberg wurde ein seit Freitagabend abgängiger 55-jähriger Deutscher tot unter Schneemassen gefunden. Bereits am Freitag war in Sölden ein 32-jähriger chinesischer Freerider unter einer Lawine ums Leben gekommen.

Auch in Südtirol zwei Todesopfer

Auch in Südtirol gab es gestern zwei tödliche Lawinenabgänge: Am Speikboden wurde der 32-jährige Simon Forer aus Sand in Taufers verschüttet, der zwar noch lebend geborgen werden konnte, dann aber im Brunecker Krankenhaus verstorben ist. Im Fanesgebiet hingegen wurde eine deutsche Skitourengeherin (31) von einer Lawine in der Nähe des Limosees getötet. Ihre Begleiterin hat überlebt. Der Rettungseinsatz wurde wegen des starken Windes sehr behindert.

ds apa