Wasser

Trockenheit: Sparen beim Kunstschnee ist angesagt

Zu wenig Niederschläge in den Südalpen haben in Oberitalien zu einem historischen Niedrigstand von Seen und Flüssen geführt. Experten fordern einen sparsamen Umgang auch im Tourismus.

Trockenheit: Sparen beim Kunstschnee ist angesagt
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Es wirkt surreal: Inseln, die plötzlich zu Fuß zu erreichen sind. So schaut es im Moment am Gardasee aus. Der Grund ist der niedrige Pegelstand des Süßwassersees zwischen dem Trentino, dem Veneto und der Lombardei. So wenig Wasser wie seit 35 Jahren nicht mehr. Denn die fehlenden Niederschläge im Herbst summieren sich jetzt mit wenig Schnee und Regen in den Wintermonaten auf der Alpensüdseite. Im Vorjahr war die Situation besonders angespannt. 

Genau deshalb sei es wichtig, wie mit der Ressource Wasser an den Oberläufen von Seen und Flüssen umgegangen werde, sagt Thomas Senoner, der Direktor im Landesamt für nachhaltige Gewässernutzung. „Man muss auch in Südtirol sorgsam mit Wasser umgehen.“

„Gerade der Tourismus muss Wege finden, damit der Spitzenverbrauch sinkt. Das gilt nicht nur für die Hotellerie, sondern auch für die Pistenbeschneiung.“

Thomas Senoner, Amt für nachhaltige Gewässernutzung

Für den Experten Senoner ist das Problem schnell erklärt: Eigentlich müsste im Frühjahr durch die Schneeschmelze genügend Wasser in die Bäche und Flüsse und damit auch in Seen, wie den Gardasee, gelangen. Doch durch zu geringe Niederschläge gibt es da ein Problem. Hinzu kommen einige fatale Entwicklungen durch den Klimawandel.

„Einmal die erhöhte Sonneneinstrahlung, der erhöhte Wind und die erhöhte Sublimation der Schneeoberfläche führen dazu, dass vielmehr Wasser in die Atmosphäre abgegeben wird.“

Thomas Senoner, Amt für nachhaltige Gewässernutzung

In der Folge sinkt einfach die Menge an Wasser, die in die Oberflächengewässer gelangt. Was also tun? Laut Senoner wird man sich wohl oder übel bei der Beschneiung von Skipisten vor allem im Frühjahr etwas einschränken müssen.

„Es geht einfach darum, den Wasserhaushalt doch noch in einem rechten Maß zu halten.“

Thomas Senoner, Amt für nachhaltige Gewässernutzung

 
hase/ni