Bergbauern

Tourismus soll Bergbauern mitfinanzieren

Südtirols Bergbauern verdienen mit der Milch zu wenig Geld. Sie schlagen deshalb vor: Hoteliers und Gastwirte sollen helfen.

Tourismus soll Bergbauern mitfinanzieren
Verein Bergbauernhilfe
Vor dem heutigen "Milchgipfel" in Feldthurns fordern Südtirols Bergbauern mehr Unterstützung für die Berglandwirtschaft.

Laut Roland Reiterer von der Arbeitsgruppe "Zukunft Südtiroler Bergmilch" befinden sich viele Höfe in Südtirol wegen der sinkenden Milchpreise und der hohen Energiekosten in einer schwierigen Lage. 

Die jüngsten Marktentwicklungen hätten die bereits kritische Situation am internationalen Milchmarkt, wo der Preis mittlerweile über eine regelrechte Milchschwemme gedrückt wird, noch einmal verschärft:  "Der Preis wurde immer weiter gedrückt. Die EU hat mit dem Auslaufen der Milchquoten auch dazu beigetragen, dass die Milch immer billiger gehalten wurde.“
 

„Als man in Südtirol angefangen hat, Milch zu produzieren, ist es eigentlich immer nur aufwärts gegangen. Aber dann kam der Wendepunkt: Seit rund 20 Jahren stagniert der Preis kontinuierlich.“
Roland Reiterer, Milchbauer


Gleichzeitig sieht Reiterer eine kontinuierliche Stagnation bei der Auszahlung der Milchpreise an die Bauern: "Als man in Südtirol angefangen hat, Milch zu produzieren, ist es eigentlich immer nur aufwärts gegangen. Aber dann kam der Wendepunkt: Seit rund 20 Jahren stagniert der Preis kontinuierlich.“

Zu billige Milch?

Ein Liter Milch im Supermarktregal kostet beispielsweise 1,60 Euro. Davon bekommt der Produzent, sprich der Bauer, rund 55 Cent. Das sei zu wenig, um davon zu leben, sagt  Roland Reiterer von der Iniiativgruppe "Zukunft Südtiroler Bergmilch": 

Der "Grüne Euro" für die Milch: Geld von den Hoteliers?

Reiterer und die Bergbauern schlagen deshalb vor: den Fehlbetrag oder zumindest einen Teil davon könnte der Tourismus stemmen.

Den "Grünen Euro" nennen Reiterer und die Iniaitivgruppe Zukunft Südtiroler Bergmilch diese mögliche Querfinanzierung der Berglandwirtschaft über den Tourismus. Gespeist werden könnte der "grüne Euro" für die Milch - so die Vorschläge - über die Ortstaxe oder über die Umverteilung von Steuergeldern. 

Man darf gespannt sein, was Südtirols Hoteliers dazu sagen? 

Die Veranstaltung zur Zukunft der Südtiroler Bergmilch in Feltdthurns beginnt heute um 9 Uhr. Neben Landesrat Arnold Schuler und den Spitzen der Südtiroler Milchwirtschaft, des Bauernbundes und des HGV nimmt auch der bekannte österreichische Biobauer Hannes Royer teil. 

cb/hp