Frontex: 300 Prozent mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer

Über die Mittelmeer-Route sind seit Jahresbeginn dreimal so viele Migranten illegal nach Italien gekommen wie im Vorjahr. Gutes Wetter und instabile Staaten.

Frontex: 300 Prozent mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer
Ansa
Über das Mittelmeer kommen immer mehr Menschen nach Italien.

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex führt genau Buch: 27.651 Menschen sind in den ersten drei Monaten von 2023 illegal über das Mittelmeer nach Lampedusa, Sizilien und Kalabrien gekommen. Das entspricht einer Zunahme an Flüchtlingsankünften von 305 Prozent im Vergleich zum Zeitraum des Vorjahres.

Flüchtlingsrouten in die EU Frontex
Flüchtlingsrouten in die EU

Meistgewählte Route

Aufgrund der aktuellen Zahlen ist laut Frontex die zentrale Mittelmeerroute im Moment jene, auf der am meisten Menschen versuchen in die Europäische Union zu kommen. So sind etwa auf der Balkanroute oder auf der östlichen Mittelmeerroute an der Außengrenze zu Griechenland die Flüchtlingsankünfte zurückgegangen. In Griechenland gingen die Ankünfte um acht Prozent auf der Balkanroute um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. 

Warum das Mittelmeer?

Frontex nennt auch einige Gründe, warum im Moment besonders viele Menschen die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer auf sich nehmen. Das liege vor allem an der instabilen politischen Lage der Mittelmeerstaaten Tunesien und Libyen. Dort hätten Schlepper leichtere Möglichkeiten mit Booten zu starten, ohne dass die Behörden eingreifen. Gleichzeitig liegt es laut Frontex auch an der ruhigen Wetterlage im Mittelmeerraum in den ersten Monaten des Jahres. Dadurch seien mehr Boote in See gestochen und hätten die Überfahrt riskiert.