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Schule in Not: "Untragbare Arbeitsbedingungen"

Über 1000 Südtiroler Lehrkräfte haben die Petition der Sterzinger Initiativgruppe unterzeichnet. Die Schulverantwortlichen sollen handeln.

Schule in Not: "Untragbare Arbeitsbedingungen"
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Am Montag füllen sich wieder die Klassenräume

Mehr qualifiziertes Personal, mehr Wertschätzung, mehr Gehalt, mehr Rückhalt. Insgesamt 1142 Lehrkräfte aus Südtirol haben die Petition “Schule in Not” unterzeichnet, in welcher auf die Arbeitsbedingungen der deutschsprachigen Grund-, Mittel- und Oberschulen aufmerksam gemacht werden soll.

“Wir brauchen Hilfe”

Mit diesem Appell richtet sich die Initiativgruppe „Petition – Schule in Not“ aus Sterzing an die Schulverantwortlichen und an die Politik. Deren Aufgabe sei es, die Rahmenbedingungen für den bestmöglichen Unterricht bereit zu stellen, so die Initiatoren der Petition. Auch wenn die Schule derzeit viele Fehler habe, es brauche sie notwendiger denn je.

Die Schule ist keine Aufbewahrungsanstalt

“Im Rahmen dieser Petition haben wir die brennendsten Baustellen der Lehrkräfte zusammengetragen und all das, was sich in der Schule rasch ändern muss", sagt Martin Volgger, Mittelschullehrer und einer der Initiatoren der Petition. Die Schule müsse für ihre Rolle besser gerüstet sein, um nicht nur bloßes Wissen zu vermitteln, sondern auch um kritisches und soziales Denken zu fördern und die Jugend fürs Leben in der Gesellschaft vorzubereiten. Schule habe einen klaren Bildungsauftrag und sei keine Aufbewahrungsanstalt. Wenn es in der Klasse zu Störungen komme, werde ein guter Unterricht unmöglich gemacht. Darunter würden andere Mitschüler und auch die Lehrkräfte selbst leiden. 

An der Umfrage haben sich über 1000 Lehrkräfte aus Südtirol beteiligt Petition "Schule in Not"
An der Umfrage haben sich über 1000 Lehrkräfte aus Südtirol beteiligt

Die Unterstützung der Bevölkerung

Die Unterzeichnenden wünschen sich mehr Mitspracherecht bei schulischen Anliegen, dieses wichtige Signal nach außen hin habe man in den letzten Jahren vermisst. Mehr Unterstützung brauche es aber auch vonseiten der Eltern und Erziehungsberechtigten. Als letzten Punkt spiele aber auch der Gehalt eine Rolle. “Leider ist das Gehalt einer Lehrperson ein Spiegelbild der Wertschätzung im unserem Land. Im europäischen Vergleich stehen wir ganz weit unten, in Zukunft werden wir so immer weniger motivierte Kollegen für diese Arbeit gewinnen können”, sagt Martin Volgger. 

Von den 1.152 Lehrkräfte, die bei der Petition abgestimmt haben, haben sich 10 Personen dagegen ausgesprochen.