Migration

Über 400 Personen auf Lampedusa eingetroffen

Die Migration nach Italien nimmt wieder zu. Über 400 Menschen sind in den vergangenen Stunden auf Lampedusa eingetroffen.

Über 400 Personen auf Lampedusa eingetroffen
Ansa
Auf Lampedusa treffen erneut Migranten ein

In Italien nehmen die Ankünfte von Migranten wieder zu. Über 400 Menschen sind in den vergangenen Stunden auf Lampedusa an Bord von sieben Booten eingetroffen. Die Boote fuhren von Tunesien und Libyen ab. Bis zu 5.000 Euro pro Kopf hätten die Migranten aus Libyen für die Überfahrt gezahlt, berichteten italienische Medien.

Deutsche Rettungsschiffe festgesetzt

Die italienischen Behörden setzten am Freitag zwei deutsche NGO-Schiffe fest, die bei Rettungseinsätzen im zentralen Mittelmeerraum engagiert sind. Den Crews der beiden Schiffe wird der Verstoß gegen ein seit Jänner geltendes Regierungsdekret in Sachen Migration vorgeworfen, wie die italienische Küstenwache in einer Presseaussendung mitteilte.

Die "Sea Eye 4" traf am Freitag im mittelitalienischen Adria-Hafen von Ortona mit 49 Migranten an Bord ein, die bei zwei verschiedenen Einsätzen gerettet worden waren. "Nachdem die 'Sea Eye 4' die erste Rettungsaktion in libyschen Gewässern durchgeführt hatte, verstieß sie gegen die Anweisung, den Hafen von Ortona so schnell wie möglich zu erreichen, und steuerte stattdessen auf ein anderes Migrantenboot zu, zu dem bereits ein Patrouillenboot der italienischen Küstenwache unterwegs war", teilte die italienische Küstenwache in einer Presseaussendung mit.

Ein Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Mare Go hatte am Donnerstagabend 37 Migranten im zentralen Mittelmeer in Sicherheit gebracht. Sie erreichten am Freitag Lampedusa, obwohl die italienischen Behörden dem Schiff das sizilianische Trapani als Landungshafen zugewiesen hatten. Dies berichtete die Hilfsorganisation per Twitter.

Hohe Strafen vorgesehen

Bei Verstößen gegen die von der Regierung in Rom eingeführten Regeln sind Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro vorgesehen, im Wiederholungsfall auch die Beschlagnahmung des Schiffes. Unter der neuen italienischen Regierung der Rechtsaußen-Politikerin Giorgia Meloni, die seit Oktober amtiert, hat Italien den Kurs gegenüber NGOs, die im Mittelmeer Migranten aus Seenot retten, verschärft. Die Hilfsorganisationen werden beschuldigt, Schlepperei zu unterstützen. 

Seit Anfang 2023 sind bereits 50.000 Migranten nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen.