Algund

Kein Burschenschaftstreffen - finanzielles Nachspiel?

Nach der Absage des Burschenschafter-Treffens erwartet Algund eine Reaktion des Verbandes „Deutsche Burschenschaft“. Kommen jetzt Geld-Forderungen?

Kein Burschenschaftstreffen - finanzielles Nachspiel?
Antifa Infoblatt
Treffen der Deutschen Burschenschaft

Das Treffen der Deutschen Burschenschaft im Vereinshaus von Algund wird nicht stattfinden. Aufgrund von Bedenken wegen der öffentlichen Sicherheit hat der Gemeindeausschuss um Bürgermeister Ulrich Gamper der Burschenschaft einen entsprechenden Brief geschickt. 

Offizielle Begründung: Sicherheitsbedenken

Die Burschenschafter sei zu radikal - und die Gegendemonstranten der Organisation gegen Rechtsextremismus Antifa auch. Algund verschickte die Absage an den Verband "Deutsche Burschenschaft" am Freitag - offizielle Begründung: Sicherheitsbedenken. Antifaschistische Gruppen aus dem süddeutschen Raum hätten Großdemos in ganz Südtirol angedroht, sagte Vizebürgermeisterin Alexandra Ganner. Die Antifa Meran lässt den Vorwurf so nicht stehen, es sei lediglich Protest angekündigt worden. Mit etwas Recherche würde auch die Gemeinde Algund erkennen, dass Protest Teil einer lebendigen Demokratie sei, schreibt die Antifa Meran. Die Gemeinde selbst wartet seit Freitag auf Antwort des Burschenschaftsverbands und hofft. Die Befürchtung ist, dass die Burschenschafter wegen bereits angefallener Kosten Geld fordern könnten.

“Deutsche Burschenschaft” - normale Urlauber

Die “Deutsche Burschenschaft” hatte bereits in einem ersten Schreiben erklärt, man sehe sich als normale Urlauber in Algund. Der Gemeinde würde mit einer Absage Umsatz entgehen, immerhin rund 500 Übernachtungen sowie der Konsum in Bars und Restaurants. Ob die Vereinigung nun möglicherweise Schadensersatzforderungen aufgrund von anfallenden Stornogebühren in Hotels stellen wird oder nicht, bleibt abzuwarten.

Stauder: “Keine Absage aus ideologischen Gründen”

Laut dem Bürgermeister von Lana, Harald Stauder, hätte das Burschenschafter-Treffen in seiner Gemeinde stattfinden können - solange die Sicherheit gewährleistet gewesen wäre. Aus ideologischen Gründen hätte man das Treffen jedenfalls nicht absagen dürfen, sagt Stauder.

“Wir in Lana hätten einen Veranstaltungsort gehabt, der relativ gut kontrollierbar wäre, wo man durchaus Demonstrationen in der Nähe hätte abhalten können. Und dann hätte man das bewertet, ob es wirklich gefährlich geworden wäre. Der öffentliche Druck ist immer da - aber das muss eine offene Gesellschaft aushalten. Wenn man von ganz rechts nach ganz links geht, innerhalb der zugelassenen Vereine und Verbände, dann sollte man Veranstaltungen doch ermöglichen.”