Juwelen-Klau passierte offenbar beim Reifenwechsel

Wende im Juwelen-Krimi: Der Diebstahl trug sich nicht auf der A22, sondern vor einer Werkstatt in Klausen zu. Möglicherweise hatten sich Unbekannte vorab am Auto des Transporteurs zu schaffen gemacht.

Juwelen-Klau passierte offenbar beim Reifenwechsel
Pixabay

Zum Südtiroler Juwelen-Klau sind neue Details bekannt geworden. Entgegen ersten Informationen trug sich der Diebstahl nicht an einer Autobahnraststätte zu, sondern vor einer Werkstatt in Klausen. Der Juwelen-Transporteur habe gegenüber den Ermittlern angegeben, an der Autobahnraststätte “Eisack Ost” einen platten Reifen an seinem Auto entdeckt zu haben, berichtete heute der Anwalt Nicola Nettis. Der Transporteur sei aufgrund der Autopanne bei Klausen von der Autobahn abgefahren und habe vor einer Werkstatt angehalten, um den Reifen wechseln zu lassen. Dabei habe er den Kofferraum geöffnet und das Auto für einen kurzen Augenblick verlassen - ohne es abzusperren. In dem Moment seien zwei Diamanten im Wert von fünf Millionen Euro aus dem Auto gestohlen worden: der eine sei etwa 1,5 Millionen Euro wert, der zweite 3,5 Millionen.

Der Vorfall geht laut Nettis bereits auf Jänner zurück, wurde allerdings erst heute bekannt. Der Juwelen-Transporteur aus Deutschland habe zudem gegenüber den Ermitteln angegeben, gegen Diebstahl versichert zu sein. Nicola Nettis vertritt den bislang einzigen Verhafteten in dem Fall.

Verdächtiger bleibt in Haft

Der platte Reifen könnte dabei die Folge einer Sabotage-Aktion sein, sagte Nettis heute vor Medienvertretern. Demnach könnte jemand den Reifen mit einem Messer aufgeschlitzt haben. Der etwa 40-jähriger Mann, den Nettis vertritt, wurde bislang als einziger Verdächtigter verhaftet. Der Mann sei auf Videoaufnahmen der Überwachungskameras der Autobahn zu sehen sowie auf Aufnahmen von Überwachungskameras in der Nähe der Werkstatt. 

Ob sein Mandant den Reifen aufgeschlitzt hat, könne man heute nicht sagen, sagte Nettis. Der mutmaßliche Täter bleibt weiter in Haft im Gefängnis von Rovigo. Zwei weitere mutmaßliche Komplizen seien identifiziert worden. Dem Juwelen-Transporteur seien zwei Autos gefolgt, berichtete Nettis. Die Staatsanwaltschaft vermutet, die Autos könnten dem Juwelen-Transporteur bereits seit dessen Aufbruch in Venetien gefolgt sein. Dort hatte der Mann eine Schmuck-Messe besucht.