Die italienische Kunstflugstaffel “Frecce Tricolori” wird heute nach langen Diskussionen nun doch über Bozen fliegen. Grund dafür ist das 100-jährige Bestehen der italienischen Luftwaffe, in dessen Rahmen alle italienischen Regionalhauptstädte von den “Frecce” überflogen werden.
Laut dem Historiker und Forscher an der Eurac, Hannes Obermair, sind die “Frecce Tricolori” eine Art Fahnenpatriotismus am Himmel. Trotz aller Kritiken sei im Moment ein Ende solcher Kunstflugstaffeln nicht absehbar. „Natürlich sind die Kunstflugstaffeln zu hinterfragen. Aber denken wir nur an den Film Top Gun Maverick mit Tom Cruise, wie erfolgreich er war. Es ist ein Ritual, das ganz schwer zu verbannen ist.“
“Schon aus ökologischen Gründen extrem fragwürdig”
Historiker Obermair versteht auch den Widerstand dagegen: „Natürlich sind sie rein schon aus ökologischen Gründen extrem fragwürdig. Zugleich bemerken wir aber eine Aufrüstung allenthalben, eine Militarisierung der Welt im Zuge neuer Konflikte. Daher sind die Chancen, dass solche Staffeln wirklich verschwinden, nur sehr gering.“
Vor einer Woche war ein Flugzeug der “Frecce Tricolori” bei einem Übungsflug bei Turin abgestürzt. Dabei kam ein fünfjähriges Mädchen ums Leben. Aus diesem Grund wird die Flugstaffel nur ein eingeschränktes Programm über Bozen fliegen. Ob mit oder ohne Rauch-Trikolore wird sich zeigen.