Abruzzen

Problembärin „Amarena“ erschossen – Schütze identifiziert

In den Abruzzen ist die Braunbärin „Amarena“ von einem 56-jährigen Mann erschossen worden. Nun wird nach den beiden Jungen gesucht.

Problembärin „Amarena“ erschossen – Schütze identifiziert
TgR Abruzzo
Die Bärin „Amarena“ wurde von einem Mann erschossen.

Die „Amarena“ genannte Braunbärin, die sich immer wieder in Dörfern in den Abruzzen aufgehalten hat, ist am Donnerstag gegen 23 Uhr in der Gegend von San Benedetto dei Marsi in der Provinz L'Aquila erschossen worden. 

Der 56-jährige Mann, der die Bärin tötete, wurde ausgeforscht, teilte die Leitung des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise mit. Der Mann, der aus der Gegend stammt, soll angegeben haben, aus Angst gehandelt zu haben. 

Die Untersuchungen zum Fall sind im Gange. Nun wird nach den beiden Jungtieren gesucht. 

„Bär war nie Problem für Menschen“

Der Vorfall, heißt es in einer Mitteilung des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise, „verursacht einen enormen Schaden für den Bestand von etwa sechzig Tieren. Eines der fruchtbarsten Weibchen in der Geschichte des Parks wurde getroffen.“

„Es gibt keinen Grund, den Vorfall zu rechtfertigen. Obwohl 'Amarena' in der Landwirtschaft und Viehzucht Schäden verursacht hatte, wurden diese vom Park immer entschädigt. Die Bärin, die mit ihren Jungen unterwegs war, war nie ein Problem für den Menschen“, schrieb die Parkleitung.

Auch der Regionalpräsident Marco Marsilio betont, dass die Gewalttat nicht zu rechtfertigen sei: „Es handelt sich um einen sehr schweren Akt gegen die gesamte Region, der Schmerz und Wut für eine unverständliche Geste hinterlässt. In all den Jahren haben die Gemeinden innerhalb und außerhalb der Parks immer gezeigt, dass sie es verstehen, mit Bären zu koexistieren, ohne jemals in ihre Gewohnheiten einzugreifen. In den Abruzzen hat noch nie ein Bär eine Gefahr für die Menschen dargestellt, auch nicht, wenn er sich in bebauten Gebieten aufhielt.“

Bär „Juan Carrito“ angefahren 

Erst im Jänner wurde ein „Juan Carrito“ genannter Braunbär, der mit seinen Streifzügen in der Bergortschaft Roccaraso in den Abruzzen zu einem Star in Sozialnetzwerken geworden war, von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Er erlag seinen schweren Verletzungen. 

Der 150 Kilo schwere Bär war vier Jahre alt und dafür bekannt, dass er in Roccaraso in eine Konditorei und in die Küche eines bekannten Drei-Sterne-Restaurants eingedrungen war, um sich Futter zu beschaffen.

„Juan Carrito“ und „Amarena“ waren Marsische Braunbären. Dabei handelt es sich um eine Unterart, von der es nur noch etwa 50 Tiere gibt, während es 1980 noch rund 100 waren. Diese Art lebt am mittelitalienischen Apennin. 

„Amarenas“ Tod wirft wieder Fragen über das oft problematische Zusammenleben von Bären mit der Bevölkerung in Berggemeinden auf. Seit 2010 sind in Mittelitalien 15 Bären getötet worden, drei davon in den Parks der Abruzzen.