Der Neubau der Bobbahn in Cortina steht weiter heftig in der Kritik. Zahlreiche Vertreter von Umwelt- und Heimatschutzverbänden haben eine Protestkundgebung abgehalten.
Plaikner: “Alles andere als nachhaltig”
"Weniger Zement", hieß es unter anderem auf den Spruchbändern der Umweltverbände auf der zentralen Piazza Divona in Cortina. Claudia Plaikner, die Obfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol brachte die Kritik so auf den Punkt: “Diese Bobbahn ist alles eher als nachhaltig.” es gebe genügend andere Beispiele, auch die Bobbahn in Cesana dümple dahin, weil sie seit den Olympischen Spielen nicht mehr benutzt werde. Unter dem Aspekt der Natur und Geldes könne man diese Bobbahn nicht gutheißen.
Die veranschlagten Kosten stiegen von ursprünglich rund 50 Millionen auf inzwischen über 120 Millionen Euro. Der Bau der neuen Bobbahn hätte Ende Juli beginnen sollen. Weil zur Ausschreibung keine Angebote eingingen, verzögert sich der Baubeginn.
Igls als Alternative
Gegner der Bobbahn bringen immer wieder die Nutzung der Bob- und Rodelbahn Igls bei den Olympischen Spielen 2026 ins Spiel. Erst vor einem Monat unterstrich auch der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi, dass der Totalumbau der alten Bahn in Cortina nicht nachhaltig sei und eine Verschwendung von Steuergeldern. Der Neubau der Bobbahn in Cortina würde rund 100 Millionen Euro kosten, so Georg Willi. Die Bahn in Igls müsse im kommenden Jahr für über 27 Millionen Euro homologisiert werden, um auch in Zukunft internationale Wettkämpfe austragen zu können. Mit einem Aufwand von rund 15 Millionen Euro könne Italien auch Igls nutzen.
Auch das Internationale Olympische Komitee IOC hatte sich gegen einen Neubau einer Bobbahn in Cortina ausgesprochen. In Südtirol hatte vor allem die Opposition den geplanten Aus- bzw. Neubau der Bobbahn in Cortina kritisiert.