Transit

Baumgartner: „Lkw müssen nachts fahren dürfen“

Frächter-Chef Thomas Baumgartner drängt vor dem Salvini-Besuch am Montag auf Lösungen in der Transitfrage. Die aktuelle Situation sei nicht mehr tragbar.

Baumgartner: „Lkw müssen nachts fahren dürfen“
Rai Tagesschau
Thomas Baumgartner protestiert

Die italienischen Frächter fordern dringend die Aufhebung der Verkehrsbeschränkungen für Lkw in Tirol. Der Präsident der italienischen Frächtervereinigung ANITA, Thomas Baumgartner, verweist auf den hundert Kilometer langen LKW-Stau vom Brenner bis Auer vom vergangenen Mittwoch.

Das sei nicht mehr tragbar, es brauche Lösungen, sagt Thomas Baumgartner: „Lösungen sind sicherlich die dringende Abschaffung des Nachtfahrverbots und die verbundene doppelte Nachtmaut durch Tirol“, so Baumgartner.

„Nachts fahren und Verkehr auf mehrere Stunden aufteilen: Das ist die Lösung.“

Thomas Baumgartner, Chef der Frächtervereinigung Anita

Laut Baumgartner müsse das Fahren in der Nacht nicht verboten, sondern sogar gefördert werden, weil es so zu weniger Staus kommen würde: „Es geht darum, nachts zu fahren, wo weniger Verkehr ist. Dadurch könnte der Verkehr auf mehrere Stunden aufgeteilt werden.“

Gleichzeig braucht es laut Baumgartner mehr Koordination bei den Fahrverboten an Feiertagen. Diese dürften nicht von einem Land – wie etwa Österreich – allein abgewickelt werden: „Man müsste auch europaweit die Fahrverbote an gewissen Feiertagen einfach koordinieren. Es kann nicht sein, dass in einer Region, in einem Land Fahrverbote herrschen, die nicht notwendig sind und in anderen Ländern dann noch gearbeitet wird. Wenn an den Feiertagen auch die Transportwirtschaft fahren darf, dann kann man sich mit dem Lkw schon nähern, dem Anlieferungsort nähern, und am Tag, wo man arbeiten kann, wo die Fabriken wieder offen sind, dann sofort entladen“, sagte Baumgartner zu Rai Südtirol. 

Schulterschluss: Baumgartner trifft Salvini

Thomas Baumgartner trifft am kommenden Montag auf Verkehrsminister Matteo Salvini, der nach Südtirol kommt. Salvini will unter anderem am Brenner gegen die Verkehrsbeschränkungen in Tirol Druck machen.

Salvini hatte angekündigt, vor dem europäischen Gerichtshof Klage gegen die Tiroler Verkehrspolitik einzureichen. Gestern hatte sich der Tiroler Landtag in einem parteiübergreifenden Schulterschluss dazu erklärt, sich gemeinsam gegen ein mögliches Rechtsverfahren zu stemmen.