Israelischer Minister nennt Atombombe auf Gaza „Option“ – suspendiert

In einem Interview nennt ein israelischer Minister den Einsatz von Atombomben eine Option. Die Regierung wies dies umgehend zurück.

Israelischer Minister nennt Atombombe auf Gaza „Option“ – suspendiert
Facebook/Amichai Eliyahu

Die israelische Regierungsspitze hat sich klar von Äußerungen eines rechtsextremen Ministers zum Vorgehen im Gazastreifen distanziert. Kulturerbeminister Amichai Eliyahu hatte am Sonntag während eines Radiointerviews auf die Frage, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: „Das ist eine der Optionen.“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte daraufhin, Eliyahus Äußerungen hätten „keine Basis in der Realität“ und hat den Kulturerbeminister auf unbestimmte Zeit von den Regierungssitzungen ausgeschlossen. Dies teilte das Büro des Premierministers mit. Nach den Äußerungen beteuerte Minister Eliyahu, er habe „eine Metapher“ verwenden wollen. 

Weitere Reaktionen aus Regierungskreisen

Auch Verteidigungsminister Yoav Galant verurteilte die „haltlosen und unverantwortlichen Äußerungen“ Eliyahus. „Gut, dass dies nicht die Leute sind, die für Israels Sicherheit zuständig sind“, schrieb er in einem Post auf X. Eliyahu von der rechtsextremen Partei Otzma Yehudit ist weder Teil des israelischen Sicherheitskabinetts noch des Kriegskabinetts um Netanyahu und gilt nicht als einflussreich. 

Eliyahu sprach sich während des Interviews mit dem Radiosender Kol Barama auch gegen die Einfuhr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen aus. „Wir würden den Nazis auch keine humanitäre Hilfe geben“, sagte er. Es gebe keine unbeteiligten Zivilisten in dem Küstenstreifen, die Bevölkerung unterstütze die Hamas. Er sprach sich für eine Wiedereroberung des 2005 geräumten Gebiets und die Rückkehr israelischer Siedlungen aus. Auf die Frage nach dem Schicksal der palästinensischen Bevölkerung sagte er: „Sie können nach Irland oder in die Wüste gehen, die Monster aus Gaza sollen selbst eine Lösung finden.“