Helikopterabsturz in Kanada - Bergung schwierig

Die Bergung der Toten nach dem Helikopter-Unfall in Kanada stockt wegen schlechten Wetters. Jakob Oberrauch konnte verletzt den Notruf absetzen.

Helikopterabsturz in Kanada - Bergung schwierig
rainews
Hubschrauberabsturz in Kanada: Die jungen Südtiroler Heiner (Heinzl) Oberrauch und Andreas Widmann kommen dabei ums Leben.

Zum tragischen Helikopter-Unglück in Kanada werden immer mehr Details bekannt. Insgesamt waren elf Südtiroler Freunde zum Heliskiing in das weltbekannte Skigebiet gefahren. Doch dann kam es am Montag gegen 16 Uhr zum fatalen Absturz des Helikopters, bei dem Heiner Oberrauch Junior, Sohn des Unternehmers Georg Oberrauch, und der Bozner Unternehmer Andreas Widmann, sowie der Pilot ums Leben kamen. Vier weitere Personen wurden schwer verletzt, der Geschäftsführer der Firma Sportler, Jakob Oberrauch, der Finanzchef Johannes Peer sowie Emilio Zierock von der bekannten Weinkellerei Foradori und der Skiguide.

Jakob Oberrauch setzte Notruf ab

Geborgen werden konnten die Verletzten nur dank Jakob Oberrauch. Er schaffte es, trotz seiner Verletzungen über ein Funkgerät den Notruf abzusetzen, sagte Theo Zierock, der Bruder des Verletzten Emilio zu Rai Südtirol. Die Verletzten seien derzeit in Krankenhäusern in Vancouver. In Lebensgefahr sei keiner, alle seien bei Bewusstsein, sagte Zierock. 

Schlechte Witterung verhinderte Bergung

Die Bergung der Todesopfer gestaltet sich schwierig. Eine neuer Anlauf soll am Mittwoch Abend mitteleuropäischer Zeit unternommen werden. Unterdessen bestätigte John Forrest, der Mitinhaber und Chef des 2004 gegründeten Unternehmens “Northern Escape Heli Skiing” in einem Interview dem kanadischen Sender “Global News”, dass er über den Funkmelder des abgestützten Helikopters den Notruf eines Verletzten (Jakob Oberrauch) erhielt. Zum Unglückshergang meinte er: “Zu Laien würde ich sagen, dass der Helikopter gegen die Flanke eines Berges flog. Auf einem Schneehang an einem sehr abgelegenen Ort kam das Hubschrauberwrack zum Liegen.” Die Helikopter würden täglich auf ihre Sicherheit überprüft, sagte der Heliskiing-Veranstalter Forrest weiter. Das bestätigte auch der Südtiroler Christjan Ladurner, der seit Jahrzehnten in Kanada Heli-Skiing Gruppen begleitet.

Tiefe Betroffenheit

In Südtirol herrscht tiefe Betroffenheit über das tragische Unglück. Kaum jemand möchte über das Unglück und die Verstorbenen sprechen. Heiner (Heinzl) Oberrauch hinterlässt seine Frau Anna Stampfl und ein gemeinsames Kind. Andreas Widmann hinterlässt seine schwangere Frau Laura Isotti und eine kleine Tochter.

Der Winzer Martin Gojer vom Weingut Pranzegg in Bozen sagt über Heiner Oberrauch: "Er war sehr interessiert und aufgeschlossen. Er hatte den Mut, Weine biologisch anzubauen und zielte nicht auf den schnellen Gewinn ab. Oberrauch suchte einen tieferen Sinn, in dem was er tat."

Außenminister Antonio Tajani sprach den betroffenen Familien sein tiefes Beileid aus. Das italienische Generalkonsulat in Vancouver sei in Kontakt mit den örtlichen Behörden. Familienmitglieder der Südtiroler sind bereits unterwegs nach Kanada. Das italienische Generalkonsulat in Vancouver sei in Kontakt mit den örtlichen Behörden und Krankenhäusern.