Am heutigen Tag der Muttersprache machen das Amt für Weiterbildung und der Katholische Verband der Werktätigen auf Probleme von Menschen mit geringen Lese- und Schreibfähigkeiten aufmerksam. Zwischen 10 und 15 Prozent der Bevölkerung in den Industriestaaten gelten als funktionale Analphabeten. In Südtirol sind laut Schätzungen mehr als 40.000 deutschsprachige Männer und Frauen betroffen.
Genaue Zahlen für Südtirol gibt es nicht. Die Schätzungen orientieren sich an Erhebungen aus Deutschland und Österreich. Dort können bis zu 15 Prozent der Erwachsenen nicht ausreichend lesen und schreiben.
Betroffene schweigen aus Scham
Für die Betroffenen ist das Thema meist mit Scham behaftet, sich Hilfe zu holen ist schwierig.
Der KVW und das Amt für Weiterbildung machen deshalb heute auf das Projekt „Besser lesen und schreiben lernen“ aufmerksam. Das anonyme und kostenlose Angebot gibt es mittlerweile in Bozen, Bruneck und Schlanders. Am Bozner Kornplatz wird heute informiert. Dort und in vielen Gärtnereien werden Säckchen mit Blumensamen verteilt – damit die Sprachkompetenz gedeihen möge.