Alt-Landeshauptmann Silvius Magnago wäre heute 110 Jahre alt geworden. Zu diesem Jubiläum findet im Landhaus eine Feierstunde statt.
Die frühere Landesrätin Martha Stocker galt als Vertraute Magnagos. Heute ist Stocker Präsidentin der Silvius-Magnago-Stiftung. Was würde Silvius Magnago zur Koalition der SVP mit Fratelli d’Italia sagen? Dazu gibt es Aussagen, wie jene, dass sich Magnago deswegen im Grab umdrehen würde.
Magnago warnte vor einer “moralischen Verfettung”
Stocker hält sich gegenüber solchen Aussagen zurück. Was Magnago zur Regierungskoalition gesagt hätte, maße sie sich nicht an, zu bewerten, sagt die frühere Landesrätin. „Es wundert mich, dass es Leute gibt, die das jetzt wissen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Silvius Magnago immer wieder angemahnt hat, dass wir uns sehr in Acht nehmen müssen, dass uns nicht eine moralische Verfettung erreicht und, dass wir aufgrund dessen unsere Identität infrage stellen bzw. sie deshalb in Gefahr gerät. Er hat gleichzeitig gesagt, dass wir uns von dem, was wir autonomiepolitisch erreicht haben, nichts nehmen lassen sollen. Im Gegenteil, wir sollten versuchen, wenn schon, das Ganze auszubauen und anzupassen an das, was heute die Erfordernisse sind.“
Politischer Pragmatismus müsse sich an einer Wertehaltung messen lassen und habe sich an ihr auszurichten, sagte Stocker weiter.
Auf eine politische Bewertung der Koalition wollte sich die Ex-Politikerin nicht einlassen. Wenn schon, dann müsse die Koalition aus historischer Perspektive bewertet werden.
Es leuchtet ein, dass ein solches Urteil noch nicht möglich ist.
Offizielle Gedenkfeier im Landhaus
Am Vormittag fand dann eine offizielle Feierstunde zum 110. Geburtstag von Alt-Landeshauptmann Silvius Magnago im Innenhof des Landhauses 1 statt. Bei der Feierstunde standen Filmausschnitte über Silvius Magnago im Mittelpunkt. In seiner Rede würdigte Landeshauptmann Arno Kompatscher Silvius Magnago als Landesvater. Auf Facebook nennt Kompatscher Magnago eine Lichtfigur.
Das Kurz-Referat hielt Karl Hren, der Direktor der Mohorjeva/Hermagoras aus Klagenfurt/Celovec. Er unterstrich in seinen Ausführungen die Zusammenarbeit zwischen Südtirol und Kärnten, die immer im Zeichen der Minderheitensolidarität stand und weiterhin steht.