Italien will acht Kunstwerke aus Belgrad zurück

Italien fordert von Serbien die Herausgabe von Kunstwerken. Nationalsozialistische Truppen hatten die Bilder gestohlen.

Italien will acht Kunstwerke aus Belgrad zurück
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Die Werke sind seit Jahren im serbischen Nationalmuseum in Belgrad aufbewahrt.

Italien fordert von Serbien acht von nationalsozialistischen Truppen geraubte Kunstwerke zurück. Die Werke, darunter Gemälde von Tintoretto, Paolo Veneziano und Spinello Aretino sind seit Jahren im serbischen Nationalmuseum in Belgrad aufbewahrt. Die Staatsanwaltschaft von Bologna hat die Konfiszierung der acht Gemälde angeordnet. Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, könnten sich möglicherweise bis zu 17 von den Nazis geraubte Werke im Besitz Belgrads befinden.

Illegal aus Italien ausgeführt

Zu den Gemälden, die nach italienischen Angaben Eigentum des italienischen Staates sind, zählen Objekte aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert. Eine journalistische Untersuchung ergab, dass es sich bei den Gemälden um Werke handelt, die am Ende des Zweiten Weltkriegs illegal aus Italien ausgeführt und dann aus einem Münchner Sammlungszentrum gestohlen wurden, wo die Alliierten alle von den Nazis geraubten Kunstwerke untergebracht hatten. Wie die Journalisten Tommaso Romanin und Vincenzo Sinapi in ihrem neu veröffentlichten Buch "Bottino di guerra" (Kriegsbeute) berichten, sind nicht nur acht Gemälde, wie ursprünglich vermutet, sondern 17 Werke nach Belgrad gelangt.

Bilder in München gestohlen

Im Juni 1949 sollen mehr als 50 Gemälde, acht Ikonen und eine große Anzahl antiker und wertvoller Gegenstände - Teppiche, Wandteppiche, Leuchter, Münzen, insgesamt 166 Objekte - von der Münchner Sammelstelle verschwunden sein. Der kroatische Geschäftsmann Ante Topic Mimara hatte den Raub mit Hilfe einer jungen deutschen Beamtin des Zentrums, Wiltrud Mersmann, die bald seine Frau werden sollte, durchgeführt, geht aus dem Buch hervor. Das Vermögen gelangte mit dem Zug nach Jugoslawien und wurde dann vom Nationalmuseum in Belgrad beschlagnahmt.