Konkurrenz für den Bauernbund

Die neue Interessensvertretung "agricoltori italiani" will Bauern in ganz Italien ansprechen - und ein Südtiroler ist in Reihe eins.

Konkurrenz für den Bauernbund
Rai Tagesschau
Mitte Februar fand in Bozen ein Bauernprotest statt - einer seiner Organisatoren ist nun Mitbegründer einer neuen italienischen Bauernorganisation.

In Südtirol erhält der Bauernbund als Interessensvertretung der Landwirte Konkurrenz. Bauern- und Fischereivertreter aus ganz Italien haben den Verband "Agricoltori Italiani" gegründet. Mit Ausnahme von Aosta entstehen in allen Regionen Ableger, darunter auch Südtirol. 

Südtiroler im Vorstand

Mit Georg Gallmetzer, Präsident der Arbeitsgruppe Zukunft Landwirtschaft und Organisator der Bauernproteste in Südtirol, sitzt auch ein Südtiroler im Vorstand des neuen Bauernverbandes. Der Obstbauer aus Auer ist ein bekennender Kritiker des Bauernbundes. Enstsprechend salopp erklärt er das Ziel der neu gegründeten Interessensvertretung: “Ziel dieses Interessensverbandes ist nicht Steuererklärungen zu machen oder irgendwelchen Roten Hahn zu vergeben. Uns ist es wichtig, die großen Probleme der Landwirtschaft anzugehen, die auf europäischer, nationaler aber auch internationaler Ebene bestehen”, sagt Gallmetzer. Für den neuen Verband wird Gallmetzer künftig auch am nationalen Arbeitstisch für Landwirtschaft sitzen und dort seine Forderungen vorbringen.

Bauernbund sieht neue Interessensvertretung kritisch

Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner sieht die Gründung einer neuen Interessensvertretung kritisch. Schon jetzt, mit den verschiedenen Positionen der drei bestehenden nationalen Bauernverbände, sei es schwierig, Agrarpolitik zu machen.