Klimaforscher Kaser: "Es kann in sehr, sehr naher Zukunft zu spät sein"

Bei aller Covid19-Anstrengung dürfe man die Herausforderung des Klimawandels nicht aus den Augen verlieren. Falsche Entscheidungen könnten fatal sein, sagt Klimaforscher Georg Kaser.

Seit Wochen wüten die Brände in den Wäldern in Kalifornien. Der Rauch war in der vergangenen Woche auch in Südtirol zu sehen. Doch wir müssen gar nicht in die USA schauen: Extreme Wetterereignisse gab es zuletzt auch bei uns, man denke an das Hochwasser Ende August oder an das verheerende Sturmtief Vaja vor zwei Jahren. Solche Ereignisse werden häufiger.

Grund dafür ist der vom Menschen verursachte Klimawandel, zeigt sich Klimaforscher Georg Kaser angesichts der jüngsten Entwicklungen überzeugt. Auch extreme Ereignisse wie Überschwemmungen oder Wind hängen laut Kaser direkt mit der Erderwärmung zusammen. Umso mehr dürfe diese von Politik und Wirtschaft trotz der aktuellen Corona-Krise nicht vergessen werden, sagte er im Gespräch mit Hannes Peintner.

"Man muss aufpassen, dass man jetzt aus dieser Covid-Geschichte heraus, in der ja viel Geld in die Hand genommen worden ist, um viele Dinge zu machen und Kollateralschäden zu verhindern, dass man daraus nicht vergisst, dass es auch diese ganz große Problematik des Klimawandels gibt. Wenn man jetzt Fehler macht in der Zuweisung von Geldern, von Regeln, die man aufstellt, kann es in sehr, sehr naher Zukunft zu spät sein, und dann werden wir das nicht mehr im Griff haben", sagte Kaser.

hp/ep