Ärzte ohne Grenzen: „Impfpatente freigeben“
Der Osttiroler Markus Bachmann fordert eine Verstaatlichung der Impfpatente. Die Pharmariesen würden nur betriebswirtschaftlich denken – zum Nachteil aller.
Die ganze Welt hofft auf ein Ende der Coronapandemie durch das Impfen. Nur: Die Impfdosen sind knapp und die Impfpläne mussten fast in allen Staaten über den Haufen geworfen werden. Denn alle wichtigen Impfstoff-Produzenten haben Lieferengpässe. Also was tun?
Eine Verstaatlichung sei der einzig gangbare Weg, sagt Bachmann, er ist Experte für Qualitäts- und Prozessmanagement mit Berufserfahrung in der pharmazeutischen Industrie. Marcus Bachmann spricht von einem Paradox:
"So sind selbst in ressourcenstarken Ländern und Regionen - unter anderem in Italien, Österreich, Südtirol - die Impfstoffe ein absolutes Mangelprodukt. Noch viel mehr sind sie das in einkommenschwachen Ländern. Zugleich liegen viele Produktionskapazitäten für diese Impfstoffe weltweit brach. Viele davon befinden sich in Schwellenländern bzw. in Entwicklungsländern. Beispiele wären Senegal, Nigeria, Südafrika, Indien, Thailand, Indonesien", so Marcus Bachmann.
Zwischen 2005 und 2019 war er mit "Ärzte ohne Grenzen" auf zahlreichen Einsätzen unterwegs. Seit 2019 ist Marcus Bachmann als Advocacy & Humanitarian Affairs Representative für die Organisation unterwegs. In dieser Position ist er zuständig für die gezielte Kommunikation humanitärer Prinzipien sowie die Erklärung der Arbeit von Ärzte ohne Grenzen in den Einsatzländern.
(hase/hp)
Ärzte ohne Grenzen: „Der einzig gangbare Weg“
Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" fordert eine Verstaatlichung der Impfpatente. Diese provokante Forderung lanciert der aus Osttirol stammende Marcus Bachmann. Er leitete bereits mehrere Missionen zur Bekämpfung von Epidemien in Afrika.Eine Verstaatlichung sei der einzig gangbare Weg, sagt Bachmann, er ist Experte für Qualitäts- und Prozessmanagement mit Berufserfahrung in der pharmazeutischen Industrie. Marcus Bachmann spricht von einem Paradox:
"So sind selbst in ressourcenstarken Ländern und Regionen - unter anderem in Italien, Österreich, Südtirol - die Impfstoffe ein absolutes Mangelprodukt. Noch viel mehr sind sie das in einkommenschwachen Ländern. Zugleich liegen viele Produktionskapazitäten für diese Impfstoffe weltweit brach. Viele davon befinden sich in Schwellenländern bzw. in Entwicklungsländern. Beispiele wären Senegal, Nigeria, Südafrika, Indien, Thailand, Indonesien", so Marcus Bachmann.
"Die Patente befinden sich in den Händen weniger Pharma-Unternehmen"
Diese Kapazitäten würden jedoch nicht genutzt, weil eines dazwischenstehe: "Das sind die Patente, die in den Händen weniger Pharma-Unternehmen liegen, die rein betriebswirtschaftlich entscheiden. Und das ist nicht adequat in einer Situation der Pandemie", kritisiert Bachmann und fordert deshalb die Verstaatlichung.Zwischen 2005 und 2019 war er mit "Ärzte ohne Grenzen" auf zahlreichen Einsätzen unterwegs. Seit 2019 ist Marcus Bachmann als Advocacy & Humanitarian Affairs Representative für die Organisation unterwegs. In dieser Position ist er zuständig für die gezielte Kommunikation humanitärer Prinzipien sowie die Erklärung der Arbeit von Ärzte ohne Grenzen in den Einsatzländern.
(hase/hp)