Jubiläum: Ötzi vor 30 Jahren gefunden - Konservierung weiter möglich?

Morgen vor 30 Jahren haben Wanderer am Hauslabjoch den „Mann aus dem Eis“ gefunden. Die Konservierung wird jedoch ein wichtiges Thema werden.

Am 19. September 1991, also morgen exakt vor 30 Jahren, fand das deutsche Urlauberpaar Erika und Helmut Simon am Hauslabjoch bzw. Tisenjoch eine Leiche. Wären es die Überreste eines Alpinisten aus dem letzten Jahrhundert gewesen, hätte man schon Tage danach nicht mehr davon gehört.

Der "Mann aus dem Eis", der vor 5.300 Jahren lebte, wurde jedoch zur Wissenschaftssensation, zur weltweiten Berühmtheit, zur touristischen Attraktion, die auch 30 Jahre später noch fasziniert. Im Morgengespräch ist der Pathologe Eduard Egarter Vigl zu Gast.

Egarter Vigl ist forensischer Pathologe und war ab 1998 17 Jahre lang für die Konservierung von Ötzi verantwortlich. Er verfolgt die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten um den berühmtesten Alpenbewohner weiterhin.  

Ob die Mumie des Ötzi museal nochmals 3.000 Jahre aufgewahrt werden kann ist laut Egarter Vigl eine offene Frage. Mikro-Organismen wie Bakterien oder Pilze seien eine Bedrohung für die weltweit einzigartige Mumie, noch mehr aber der in der Atemluft enthaltene Sauerstoff, sagte Egarter Vigl im Rai Südtirol Morgengespräch. An diesem Problem würden sich die Fachleute im nächsten Jahrzehnt noch die Zähne ausbeißen. 

Eduard Egarter Vigl äußert keine Präferenz zum künftigen Museumsstandort.

Zum 30-Jahr-Jubiläum gibt es mehrere Feiern.

So feiert das Archäologiemuseum heute und morgen auf den Bozner Talferwiesen nur 200 Meter vom Museum entfernt mit einem Archäologie-Festival. Der Eintritt ins Archäologiemuseum ist am Wochenende frei.

Im ArcheoParc in Schnals gibt es morgen einen Tag der offenen Tür.

pm/on