Prozessauftakt Fall Neumair: "Dieser Prozess wird zur Belastungsprobe"
Der "ff"-Journalist Norbert Dall`O sieht hinter den vielen psychologischen Gutachten eine Strategie der Verteidigung: Die Haft soll gemindert werden.
Im Prozess dreht sich alles um die große Frage: War Benno Neumair bei seinen Taten zurechnungsfähig - und damit schuldfähig? Um diese Frage zu klären, sind mehrere Gutachter beauftragt worden - doch die kommen zu recht unterschiedlichen Ergebnissen.
Journalist Norbert Dall`O verfolgt den Fall Neumair für das Wochenmagazin "ff". Er sagt: Hinter den vielen Gutachten stecke vermutlich auch eine Strategie der Verteidigung. "Je mehr ein Prozess psychologisiert wird, desto mehr steigen die Chancen, dass dem Angeklagten, zumindest teilweise, Unzurechnungsfähigkeit attestiert wird. Ziel dabei ist eine Haftminderung", sagt Dall`O.
Im Fall Neumair gibt es demnach mehrere Gutachten und die Einschätzungen schwanken zwischen voll zurechnungsfähig, teilweise zurechnungsfähig und unzurechnungsfähig.
"Es ist überraschend, dass auch die Gutachter des Gerichts zum Schluss kommen, dass Benno Neumair eine psychische Persönlichkeitsstörung hat. Beim Mord an seinem Vater sei er demnach teilweise zurechnungsfähig gewesen, beim zweiten, an seiner Mutter, voll zurechnungsfähig", berichtet Dall`O.
Anders sähen das die Gutachter der Verteidigung - sie attestierten dem 31-Jährigen bei beiden Morden mindestens eine teilweise Unzurechnungsfähigkeit. "Die Gutachter der Nebenkläger gehen wiederum von einer vollen Zurechnungsfähigkeit bei beiden Morden aus", fasst Dall`O zusammen.
Im Raum stehe zudem nach wie vor die Frage des Vorsatzes - also ob Benno Neumairs Tat ein Streit mit dem Vater vorausgegangen war - oder der Sohn die Tat möglicherweise doch geplant hatte. Journalist Norbert Dall`O rechnet mit einem langen Verfahren, leider, ergänzt er, "denn dieser Prozess wird eine neue Belastungsprobe für die Familie".
mm
"Je mehr ein Prozess psychologisiert wird, desto mehr steigen die Chancen, dass dem Angeklagten Unzurechnungsfähigkeit attestiert wird."
Norbert Dall'O, Journalist der Wochenzeitung "ff"
Journalist Norbert Dall`O verfolgt den Fall Neumair für das Wochenmagazin "ff". Er sagt: Hinter den vielen Gutachten stecke vermutlich auch eine Strategie der Verteidigung. "Je mehr ein Prozess psychologisiert wird, desto mehr steigen die Chancen, dass dem Angeklagten, zumindest teilweise, Unzurechnungsfähigkeit attestiert wird. Ziel dabei ist eine Haftminderung", sagt Dall`O.
Im Fall Neumair gibt es demnach mehrere Gutachten und die Einschätzungen schwanken zwischen voll zurechnungsfähig, teilweise zurechnungsfähig und unzurechnungsfähig.
"Es ist überraschend, dass auch die Gutachter des Gerichts zum Schluss kommen, dass Benno Neumair eine psychische Persönlichkeitsstörung hat. Beim Mord an seinem Vater sei er demnach teilweise zurechnungsfähig gewesen, beim zweiten, an seiner Mutter, voll zurechnungsfähig", berichtet Dall`O.
Anders sähen das die Gutachter der Verteidigung - sie attestierten dem 31-Jährigen bei beiden Morden mindestens eine teilweise Unzurechnungsfähigkeit. "Die Gutachter der Nebenkläger gehen wiederum von einer vollen Zurechnungsfähigkeit bei beiden Morden aus", fasst Dall`O zusammen.
Im Raum stehe zudem nach wie vor die Frage des Vorsatzes - also ob Benno Neumairs Tat ein Streit mit dem Vater vorausgegangen war - oder der Sohn die Tat möglicherweise doch geplant hatte. Journalist Norbert Dall`O rechnet mit einem langen Verfahren, leider, ergänzt er, "denn dieser Prozess wird eine neue Belastungsprobe für die Familie".
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