Gewerkschaften fordern mehr Geld für Pflegekräfte

Für die Pflegekräfte brauche es mehr Geld, sagt die AGB/CGIL-Gewerkschafterin Angelika Hofer. Die Gewerkschaften haben den Entwurf für den neuen Bereichsvertrag abgelehnt, sie sind aber zum Weiterverhandeln bereit.

Eine wirtschaftliche Anerkennung für die Pflegekräfte sei höchst an der Zeit, sagte Angelika Hofer von der Gewerkschaft AGB/CGIL im Gespräch mit Gudrun Esser. Dass auch ihre Gewerkschaft die Unterzeichnung des neuen Bereichsvertrags verweigert hat, begründete sie in erster Linie damit, dass die Gewerkschaften einig sein und im Kampf um mehr Geld für Pflegekräfte an einem Strang ziehen müssten. Der ASGB hatte ja sogar von einer Farce gesprochen.

Man fordere gemeinsam mehr Geld für alle Pflegekräfte, sagte sie. Zudem müssten einige unklare Aspekte im Vertrag geklärt werden. Sobald das geschehen sei, seien die Gewerkschaften bereit, die Verhandlungen so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.

50 Millionen Euro für drei Jahre, das höre sich im ersten Moment nach viel an, doch wenn man an einer Ecke der der Decke zieht, merke man, dass diese letztlich zu kurz sei, sagte Hofer. Die Zulagen sind laut Hofer auch zu wenig Anreiz, um dem Fachkräftemangel in Seniorenwohnheimen entgegenzuwirken. "Ich glaube nicht, dass 20 oder 30 oder 90 Euro brutto im Monat wirklich ausschlaggebend dafür sind, dass die Fachkräfte entscheiden, dort zu bleiben", sagte Hofer.

Verband der Seniorenwohnheime: Vertane Chance

Die Vertreter der Seniorenwohnheime hatten gehofft, den Personalmangel mit einem neuen Vertrag einbremsen zu können. Verbandspräsidentin Martina Ladurner sprach von einer vertanen Chance. Enttäuscht zeigte sich der Direktor Oswald Mair. Er bedauere, dass das Pflegepersonal nun noch länger auf die verdiente Honorierung warten müsse, sagte er zu Rai Südtirol. Raum für Nachbesserungen habe es gegeben, den Vertrag nicht zu unterschreiben sei das falsche Signal, sagte er.

ep/ge