Keine Zukunft für Skigebiete unter 2.000 Meter

Der Klimafolgenforscher an der Eurac Marc Zebisch sieht keine Zukunft für Südtirols Skigebiete unter 2.000 Meter. In 15 bis 20 Jahren wird der Skitourismus in dieser Höhenlage wirtschaftlich unmöglich sein.

Wir sind mittlerweile im Oktober angekommen und auf den Bergen ist es in den vergangenen Tagen auch schon da und dort weiß geworden. Sind das Vorboten eines weißen Winters? Der große Trend lässt nicht darauf schließen:
 
Laut einer neuen Studie der Eurac Bozen haben sich die Schneevorkommen in den Berggebieten der Welt in den vergangenen 40 Jahren deutlich verringert. Demnach hat sich der Zeitraum, in denen auf den Bergen Schnee liegt, um bis zu 20 Tage verkürzt. Die Studie, bei der die Eurac mit Satelliten-Modellen der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA gearbeitet hat, bestätigte frühere Untersuchungen.

Die klimatischen Bedingungen werden sich verändern

Der Geo-Ökologe und Klimafolgenforscher an der Eurac Marc Zebisch sieht keine Zukunft für Südtirols Skigebiete unter 2000 Höhenmeter. Bereits in 15 bis 20 Jahren würden sich die klimatischen Bedingungen in dieser Höhenlage auch im Winter derart verändern, dass ein Skitourismus unter wirtschaftlichen Bedingungen unmöglich wird, sagte Zebisch im Morgengespräch auf Rai Südtirol. In höher gelegenen Gebieten Südtirols werde der Skitourismus hingegen weiterhin möglich sein.

Kein Klimawandel der Jahreszeiten

Damit widerspricht der Klimafolgenforscher der Aussage von Skigebietsbetreiber Andy Varallo, wonach der Klimawandel in Südtirol eher nur im Sommer stattfinde. Dies sei aus wissenschaftlicher Sicht Unsinn, sagte Zebisch: "In den nächsten 15 Jahren werden Schneefall sowie niedrige Temperaturen weniger zuverlässig eintreten."

(et/hp)