Mangott: "Kein Kriegsende in Sicht"

Der Ukraine-Krieg werde Politik und Wirtschaft noch Monate herausfordern, sagt der Politologe Gerhard Mangott. Nach Frieden sieht es nicht aus.

Heute endet das Weltwirtschaftsforum in Davos. Das Forum an dem jedes Jahr Wirtschaftsbosse, Politiker, Reiche und Mächtige teilnehmen hat sich heuer vor allem mit der Weltpolitik und Inflation befasst. Am Mittwoch sprach in Davos auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Im Morgengespräch hat Silvia Franceschini mit dem Politikwissenschaftler und Experten für Sicherheitsforschung im post-sowjetischen Raum Gerhard Mangott gesprochen und ihn gefragt, inwiefern der Krieg in der Ukraine die Weltwirtschaft durcheinander gebracht hat und ob er glaubt, dass das Ende des Krieges absehbar ist.

Mangott: "Nach einer Verhandlungslösung sieht es im Augenblick nicht aus"

Die geopolitischen Folgen des Ukrainekrieges sind nach Ansicht des österreichischen Politologen und Russlandexperten Gerhard Mangott lange anhaltend. Gewinner des Konfliktes sind laut Mangott die USA. Der Krieg schwäche den Rivalen Russland auf lange Zeit, ohne den Einsatz eines einzigen US-Soldaten. Damit könnten sich die USA auf ihren eigentlichen großen Rivalen China konzentrieren, sagt Mangott. 

Zwar würden beide Seiten betonen, sie seien zu Verhandlungen bereit, aber die beiden Seiten würden Bedingungen stellen, die für die jeweils andere Seite nicht akzeptabel seien, sagt Mangott. "Deswegen wird es in absehbarer Zeit keine Verhandlungslösung geben. Zumal beide Kriegsparteien noch immer drauf setzen, dass sie auf dem Schlachtfeld militärische Erfolge erzielen und erst gestärkt in ihrer Position an den Verhandlungstisch treten, also wir müssen bedauernd feststellen: Nach einer Verhandlungslösung sieht es im Augenblick nicht aus."

Die Zukunftsszenarien des Russlandexperten Gerhard Mangott sind also ernüchternd. Laut Mangott ist also davon auszugehen, dass die Ukraine, die gesamte Wirtschaft und damit wir alle noch eine Zeit lang durch die Folgen des Ukraine-Krieges belastet werden.

ka sf