Morgengespräch

Peterlini: „Wer unterdrückt, gefährdet den Frieden im eigenen Land“

Eine Autonomie kann eine Antwort auf Spannungen innerhalb von Ländern sein. Das sagte Oskar Peterlini im Morgengespräch auf Rai Südtirol.

Der ehemalige SVP-Senator und Lehrbeauftragte Oskar Peterlini hat Autonomie-Modelle in unterschiedlichen Ländern verglichen und elementare Bausteine für deren Funktionieren erforscht. Seinen Erkenntnissen zufolge seien gut verankerte Befugnisse von Minderheiten ein Fundament für ein friedliches Miteinander. 

“Je großzügiger man mit Minderheiten umgeht, desto sicherer wird es auch für den Staat.”

Oskar Peterlini

Das lehre auch die Geschichte, erklärt der 72-jährige Peterlini: “Immer wenn Gefahren gedroht haben – von außen, aber auch von innen –, also wenn Unterdrückung erfolgt ist, dann hat es starken Widerstand gegeben. Je großzügiger man mit Minderheiten umgeht, je toleranter man ihnen gewährt, die eigene Sprache zu sprechen und die eigene Kultur zu pflegen, desto sicherer wird es auch für den Staat. Während jene Staaten, die unterdrücken, eigentlich nur Probleme haben.” 

Geschichte Tirols und Südtirols beispielgebend

In seinem gerade erschienenen Buch "Autonomie als Friedenslösung" setzt sich Oskar Peterlini mit den unterschiedlichsten Aspekten der Autonomie auseinander.

Das Buch umfasst 659 Seiten und 15 Kapitel, in denen Peterlini ausgehend von der Geschichte Tirols und Südtirols Schlüsse zieht für andere Autonomien. Tirols seinerzeitiges Ringen um Rechte im österreichischen Kaiserreich und Südtirols Widerstand gegen Benachteiligungen aus Rom seien beispielgebend.