Landtagswahlen 2023

Hochgruber Kuenzer: "Ich zweifle, ob das, was die Verbände fordern, gut für das Land ist"

Hochgruber Kuenzer fiel beim Wähler durch. Die Landesrätin sitzt nicht mehr im Landtag. Kuenzer erkennt eigene Fehler an, sagt aber auch: Das Gesetz Raum und Landschaft mit so vielen Baustellen dem Nachfolger zu übergeben, sei fahrlässig gewesen.

Frau Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, vor ein paar Monaten waren Sie zu Gast in unserer Sendung "Im Fokus" und haben zu Kollegen Hannes Senfter folgendes gesagt: "Ich weiß nicht, ob man mich in Frage gestellt hat - oder das Raumordnungsgesetz." Haben Sie am Sonntag eine Antwort darauf erhalten?
Maria Hochgruber Kuenzer, Landesrätin für Raumordnung und Denkmalpflege: Ja und Nein. Natürlich hat man mir nicht genügend Vertrauen geschenkt, um weiterzuarbeiten. Aber das Gesetz für Raum und Landschaft hat natürlich auch seine Rolle gespielt. Ich denke, es war beides.

War es am Ende das Gesetz, das Ihnen das Genick gebrochen hat?
Viele Richtungen haben viele Jahre lang dieses Gesetz kritisiert - und ich habe es versucht mit allen Mitteln zu verteidigen. Ich habe gestern von einem Bürgermeister eine Mail bekommen, der geschrieben hat: "Du hast gekämpft. Du hast die Gemeinden motiviert, da warst draußen bei ihnen. Du hast an die Zukunft und an die Veränderung geglaubt - aber es sind zu wenige mitgegangen." Das ist natürlich auf der einen Seite positiv, auf der anderen schmerzt es und fühlt sich bitter an.

Was genau schmerzt da, der Stimmenverlust, der Vertrauensverlust?
Ich war eigentlich so überzeugt, dass dieses Gesetz für Raum und Landschaft, aber auch das Gesetz für Denkmalpflege, das Unesco-Gesetz, das all das Arbeit war, die man draußen sieht und die wahrgenommen wird. Dass hier gesehen wird: Da ist eine Politikerin, die arbeitet. Vor allem das Gesetz für Raum und Landschaft sehe ich für die Zukunft optimal, weil hier nicht nur Gebäude geplant werden sollen, sondern auch Grünraum, hier soll lebendige Planung stattfinden. Das ist eine Zukunftsperspektive für die Gemeinden. Dass das nicht gesehen wurde, das schmerzt.

Was Maria Hochgruber Kuenzer als Grund für Ihre Abwahl sieht und wie sie den Druck von Seiten des Bauernbundes empfunden hat, das hören Sie im Audio-Interview in diesem Artikel.