Morgengespräch

Locher: „Dank guter Einbindung noch keine Bauernproteste bei uns, aber…“

Franz Locher, SVP-Landtagsabgeordneter und Bauer, hat eine Erklärung für das Ausbleiben von Protesten in Südtirol. Aber die EU sei gefordert.

In Südtirol ist es laut dem Bauernvertreter und SVP-Landtagsabgeordneten Franz Locher aufgrund einer guten Einbindung und Diskussion noch zu keinen Bauernprotesten wie in Deutschland, Frankreich und dem Trentino gekommen. 

Die steigenden Kosten spielten jedoch auch hierzulande für die Zukunft der Landwirtschaft eine große Rolle, sagte Locher im Rai Südtirol Morgengespräch. Die Europäische Union sei mit Subventionen gefordert, um eine Landwirtschaft der kurzen Wege und der leistbaren Produkte im Sinne der Bauern und der Konsumenten zu stützen. 

„Ich muss eine Stützung geben, sonst gibt der Bauer auf“

„Will ich sie, diese Landwirtschaft? Will ich diese Produkte? Dann muss ich sie stützen, ganz wie im europäischen Raum. Ich muss eine Stützung geben, sonst gibt der Bauer auf.“ Franz Locher macht ein Rechenbeispiel: „Wenn ich heute dem Konsumenten eine Milch zu 1,70 Euro im Geschäft anbieten kann, dann ist das für den Konsumenten auch ein großer Vorteil. Weil der Konsument bekommt diese Milch ganz billig. Wenn ich aber sagen würde, okay, ich muss marktorientiert arbeiten, dann müsste ich dieser Milch 4 Euro geben. Und das macht dann für den Verkauf und für den Konsumenten eine ganz wesentliche Summe aus."

Ob es in Südtirol auch zu Bauernprotesten kommen wird, will der Bauernbund am Freitag abklären. Dann würden alle Problembereiche angesprochen und eine Entscheidung treffen, sagte Bauerbund-Obmann Leo Tiefenthaler zu Rai Südtirol.