Bozen: Skater wegen Skateboardfahren gestraft

In Bozen sind drei Skater bestraft worden, weil sie trotz Verbots den Skaterpark auf den Talferwiesen betreten haben. Nun wehren sie sich.

Eingesperrt fühlen sich derzeit viele Jugendliche in Südtirol. In Bozen fühlen sich einige Jugendliche jetzt aber ausgesperrt. Und zwar die Skater. Drei von ihnen haben jeweils eine Strafe von 680 Euro aufgebrummt bekommen, weil sie den Skaterplatz an der Talfer nutzten. Darum haben wir im Bericht einige Skater unkenntlich gemacht, damit sie nicht noch einmal 680 Euro zahlen müssen.

So richtig rein auf den Skaterplatz wagt sich heute kaum jemand der jungen Skater. Zu tief sitzt der Schock nach der jüngsten Aktion der Finanzpolizei, sagt Matthias Vesco, Lehrer und Skateboarder. Die Finanzpolizei habe 15 Skater identifiziert, die trotz Verbots den Skaterplatz benutzt haben. Drei von ihnen seien dann Strafen ausgestellt worden.   

Gestraft wurden nach Angaben der Skater genau jene drei von ihnen, die einen Elternteil mit ausländischem Pass haben: „Einer dieser drei Skateboarder ist ein Profi. Er wird bestraft dafür, dass er über den Zaun klettert und seine Arbeit macht.“
Der professionelle Skateboarder ist Davide Holzknecht. Er wird von einer Firma für das Skateboard-fahren finanziert und muss deshalb ständig am Ball bzw. besser gesagt am Skateboard bleiben. „Wenn ich einige Zeit aussetze, verliere ich sehr schnell das Gefühl für das Board.“

Davide Holzknecht fühlt sich als einer der drei Bestraften diskriminiert und ungerecht behandelt. „Viele Menschen halten sich auf den Talferwiesen auf oder betreiben Sport. Wir dürfen aber die Anlage nicht nutzen.“

Auch einen weiteren Skater hat die Strafe kalt erwischt. Als es bei ihm an der Haustür klingelte, erwartete er sich eigentlich die Lieferung eines Paketes mit Schuhen.  Als sehr unangenehm hat das auch die Mutter von Benjamin Buca empfunden. Sie sagt, sie werde Rekurs einleiten. Die Strafe sei unverhältnismäßig.

Abgesehen von den Strafen stellt sich für die Jugendlichen nicht nur hier am Skater-Platz vor allem eine Frage, die Tobias Gasser auf den Punkt bringt. „Wo sollen wir Jugendlichen hingehen, wenn wir nicht im Freien sein dürfen?“

Und so hoffen die Skater, dass sie ihr Skateboard wegen Corona nicht an den Nagel hängen müssen, sondern nur weiterhin ihre vom Skaten abgewetzten Schuhe an den Baum.

mm/pm