Intensiv filmen
Wellenbrecher: Unter diesem Titel hat Andrea Pizzini Bilder aus der Bozner Covid-Intensivstation nach draußen gebracht. Ein Portrait.
Es sind inzwischen Filme, über die nicht nur in Südtirol gesprochen wird, und sie stammen aus der Feder bzw. Kamera von Andrea Pizzini. Der gebürtige Salurner, der jahrelang im Ausland gelebt hat, ist inmitten der Coronapandemie mit seiner Familie nach Südtirol zurückgezogen und hat mit seinen Videos eine Art Zeitdokument geschaffen.
(jg/zb)
Leiser Beobachter
Wenn Pizzini in die Intensivstation kommt, sitzt inzwischen jeder Griff. Über 30 Mal hat er sich die dafür notwendige Schutzkleidung schon angezogen und sich dann mit seiner Kamera, als leiser Beobachter, oft stundenlang dort aufgehalten.Schicksale, nicht Zahlen.
Tatsache ist: hinter den Corona-Zahlen verbergen sich Schicksale. Einfühlsam hat Andrea Pizzini sie sichtbar gemacht. Zum Beispiel den Überlebenskampf des 22-jährigen Intensivpatienten Daniel aus Albeins.„Man sollte doch, die Geschichten dieser Patienten erzählen. Da gibt es fast zu viel, um das mit einem Besuch zu schaffen“.
(Andrea Pizzini, Filmemacher)
Dokumentarfilm folgt
100 Stunden Film-Material und Tausende Fotos sind inzwischen entstanden. In einer Station, in der sich Leben und Tod so nahe sind.Die vielen Eindrücke verarbeitet Andrea Pizzini jetzt zu einem Dokumentarfilm - das Wort Corona kommt darin ganz bewusst nicht vor. Zeigen will ihn Andrea Pizzini aber erst, wenn die Corona-Pandemie vorbei ist. Der Titel: Oxygen – Sauerstoff. Danach wird es das nächste Projekt geben. Darin geht es dann um außerirdische Intelligenz.„Ich bin gewöhnt, in Krisensituationen zu arbeiten. Ich war z.B. in den Favelas. Und es ist ähnlich – kriegsähnliche Situationen“.
(Andrea Pizzini, Filmemacher)
(jg/zb)