Schatzer: "Männliche wie weibliche Seite hat dazugelernt"

Keine Rücktritte männlicher Mitglieder, kein weiblicher Vize, ein neues Gesetz: Wie der Geschlechterstreit im Rat der Gemeinden beendet wird. Bericht von Lukas Bertagnolli.

Vom "unkoordinierten Gesetz" zur Quote: Im Rat der Gemeinden soll zukünftig zwingend auch das Geschlecht berücksichtigt werden. Dazu soll das entsprechende Landesgesetz umgeschrieben werden. 

Frauenaktivisten und Politikerinnen forderten bereits für die aktuelle Amtsperiode mehr Frauen im Rat und entsprechende Rücktritte von bereits gewählten männlichen Ratsmitgliedern. Ein Rat ohne fünf weibliche Mitglieder sei "ein Armutszeugnis", so Marlene Rinner, Präsidentin des Frauennetzwerkes Wnet. Der Präsident des Rates der Gemeinden Andreas Schatzer: "Es ist natürlich niemand zurückgetreten."

Das Gesetz soll bis 2025 neu geschrieben werden. Dann wird der Rat der Gemeinden neu gewählt.   

Die Gemeindepolitik ist in Südtirol zu einem Drittel weiblich. Jedes dritte Ausschussmitglied ist eine Frau. In den Rat der Gemeinden wurden allerdings nur zwei Frauen gewählt. Bei der Wahl der Vizepräsidentschaft am Freitag wurden Rosmarie Pamer und Giorgia Mongillo überstimmt.  

(lb)