Frostschäden: "Die Blüten sind einfach hin"

Eis und Feuer schützen Äpfel vor Frost, nicht aber die Marillen auf Tomberg. Zu wenig Wasser, zu viel Wind. Neue Systeme können helfen.

Rund ein halbes Dutzend Frostnächte hat es seit Mitte März in den tiefen Lagen gegeben, nun wurden auch die später blühenden Obstbäume in den höheren Lagen vom Frost getroffen. Am Berg sind die Obstbäume in vielen Fällen ungeschützt - anders als in den Talsohlen von Etsch und Eisack, wo der Frost dank des ausreichend vorhandenen Beregnungswassers kaum Probleme macht.

Auch in den Obstwiesen der Laimburg sind die Blüten geschützt. Ein frostberegneter Hektar - einer von rund 10.000 im Talboden entlang der Etsch treffen wir  In den Talsohlen, sagt Martin Thalheimer vom Versuchszentrum Laimburg, macht der Frost kaum Probleme - nach dieser vorerst letzten Frostnacht. Sieben Frostnächte warens heuer in der Laimburg seit Mitte März - so wie im Vorjahr. Mehr warens nur 1997. Ein Frühling mit fast 20 Frostnächten. Aber auch das haben sie ausgehalten, die Apfelbäume von Pfatten.

Der Frost trifft die Obstbäume dort, wo es zu wenig Wasser gibt: in den Hanglagen des Eisacktales und des Vinschgaus. Das wenige Wasser dort ist oft sogar gefroren.   

Auf dem Niedermoar Hof auf Tomberg oberhalb von Tschars hat es noch um elf Uhr Früh - 0 Grad Celsius. Minus 4 Grad hatte es in der Nacht, minus 6 Grad in der Nacht zuvor, erzählt Stephan Bachmann, Marillenbauer vom Niedermoar. Anderswo - wie etwa in Lana - gibt es genug Wasser. Oder Feuerkessel retten die Äpfel. Nicht aber die Marillen auf Tomberg.

Heuer rechnet Bachmann mit 80 Prozent Schaden. Und das könnte zukünftig verhindert werden. Auch an wasserknappen Orten, sagt Martin Thalheimer von der Laimburg. Mit modernen, wassersparenden Beregnungssystemen.

Vom Tomberg jedenfalls gibt es reichlich Tafelobst, Marmelade und Schnaps erst im nächsten Jahr wieder, wenn's gut geht, mit dem Frost.
 
(lb)