Andreas Zingerle: Keiner war erfolgreicher als er - jetzt macht er Schluss

Peking waren die letzten Spiele für Andreas Zingerle: Der Biathlon-Cheftrainer macht nach diesem Winter Schluss.

Zwölf Jahre lang hat Andreas Zingerle die besten Biathleten Italiens unter seinen Fittichen. In Peking kommt die vierte Olympiamedaille dazu. Zufrieden ist er nicht nur wegen der Bronzenen von Dorothea Wierer. "Wir haben auch gute Platzierungen gemacht", sagt er. "Deswegen müssen wir zufrieden sein." Mit Emotionen auf und abseits der Schießstände und Loipen ist jetzt aber endgültig Schluss. "Das waren definitiv die letzten Spiele für mich, im März noch drei Wochen Weltcup, dann habe ich definitiv fertig." 

Zingerle ist als Athlet und Trainer bei acht Olympischen Spielen dabei. Der Antholzer, Jahrgang 1961, ist 1993 in Borowetz selbst Einzel-Weltmeister. Die Staffel führt er 1988 zu Südtirols erster Olympiamedaille. 1992 in Albertville hat er Olympiagold vor Augen, verfehlt am letzten Schießstand aber gleich vier Scheiben. "Der schönste Moment bei Großereignissen ist, wenn du eine Medaille gewinnst - und der schlimmste, wenn du eine vergeigst", fasst er heute zusammen. "Doch von Niederlagen lernt man oft mehr als von Erfolgen."

Dominik Windisch und Dorothea Wierer gewinnen unter Zingerle vier WM-Titel. Erfolgreicher ist kein Cheftrainer. Ob jetzt seine Tochter Linda, die Jugend-Olympiasiegerin, ein neues Kapitel aufschlagen wird? Zingerle sagt, die Jugend habe derzeit große Talente, und wenn die gut trainieren, dann sei vieles möglich.

mk/pg