Hohe Inflation

Bozen: Großdemonstration für höhere Löhne

Hohe Inflation und die Löhne halten nicht mit. Das brennt unter den Nägeln. Geeint haben die Gewerkschaften in Bozen mehr Geld gefordert.

"Deine Teilnahme zählt!" so lautete der Aufruf der vier Südtiroler Gewerkschaftsbünde. Und gar einige nehmen das beim Wort. Der Platz vor dem Landtag in Bozen ist gut besucht, die Forderungen bringt der Vorsitzende des ASGB, Tony Tschenett so auf den Punkt: „Für das Jahr 2022 haben die Arbeitgeber 2 Prozent angeboten. Die Inflation betrug 12 Prozent. Das Angebot ist deutlich zu niedrig.“

Damit ist keine Einmalzahlung gemeint, die Anpassung mit einer Forderung von 10% müsse im Grundlohn fixiert werden, so Tschenett. In der Privatwirtschaft hingegen werden 150 Euro brutto mehr gefordert sowie alle zwei Jahre Vertragsverhandlungen. „Im Handwerk, im Tourismus und im Handel gelten vielfach die gesamtstaatlichen Kollektivverträge. Es gibt aber kaum zusätzlichen Lohn auf Landesebene. In diesen drei Sektoren brauche es eine Lohnaufbesserung.“

Eigene Kriterien müsse es hingegen für einkommensschwache Rentner geben. Tschenett zeigt sich erfreut über die rege Teilnahme an der Kundgebung. Vor allem Arbeitnehmer sind vor Ort und sie sagen, warum sie teilnehmen. Nach einer Reihe von Informationsveranstaltungen geht es den heute Anwesenden nicht nur um das eigene Wohl, es geht auch um Solidarität. 

Die Gewerkschaften wollen einen Gang zulegen, denn die Verhandlungen mit der Politik zeigten bisher nicht den gewünschten Erfolg. „Wir hoffen jetzt, dass der Neustart der Verhandlungen für den Vertrag ab 2022 schneller und einfacher wird“, sagt Donatella Califano, die Generalsekretärin des SGB/CISL. 

So zumindest die Forderungen nach höheren Löhnen auf dem Platz vor dem Sitz von Landtag und Landesregierung. Doch die Entscheidung fällt anderswo.