Die Analyse: Der Politologe spricht von Zeitenwende

Zwölf Parteien haben es in den Landtag geschafft. Dieses Mal könnte es schwierig werden eine Koalition zu bilden.

Eines ist klar, die SVP braucht erstmals einen deutschsprachigen Koalitionspartner. Für Südtirols Politik ist das eine Neuheit. Der Politologe und Meinungsforscher Hermann Atz nennt es eine „Zeitenwende“ für die SVP. „Denn genau das hat sie immer ausgeschlossen und zu vermeiden versucht“, so Atz. Irgendjemand müsse in Zukunft wohl auf seine Prinzipien verzichten, meint der Meinungsforscher.

Wer über seinen Schatten springen muss, ist noch unklar, denn es gibt drei mögliche Wege. Entweder die SVP schaut nach rechts und verbrüdert sich mit den Fratelli d‘Italia, der Lega und den Freiheitlichen. Der Vorteil: man stellt sich mit der Regierung in Rom gut.

Laut Politologe könne europaweit ein Rechtsruck beobachtet werden, das sei nicht verwunderlich gewesen. Überrascht war Atz über den Zuwachs bei der Süd-Tiroler Freiheit und der, so Atz, „etwas skurrilen Liste von Jürgen Wirth Anderlan“. Diese Liste werden es laut Atz aber kaum in die Regierung schaffen.

Von daher könnte die SVP nach links schauen und mit den Grünen, der Demokratischen Partei und der Lista Civica koalieren. Damit würde man die Regierung in Rom aber komplett vor den Kopf stoßen.

Also bleibt noch eine dritte, bürgerliche Variante: Mit Team K, Lega und Lista Civica. Mit der Lega hätte man einen Regierungsvertreter, dann müsste man aber einen Landesrat an das Team K abtreten. Fakt ist, es wird wohl lange verhandelt werden, und dazu braucht die SVP ihren Obmann, zeigt sich Atz überzeugt.

Es ist also eine Rechnung mit mehreren Unbekannten. Die SVP muss mit nur 13 von 35 Sitzen eine stabile Regierungsmehrheit bilden. Die Rechnung, wie die Koalition ausschauen könnte, können Sie in unserem Koalitionsrechner selbst ausprobieren