"Nicht wir haben uns verändert, die anderen haben sich verändert"

Nach der Entscheidung der SVP für Koalitionspartner verteidigt Obmann Achammer: Die Partei Fratelli D'Italia sei nicht mehr dieselbe Partei wie früher, jedenfalls autonomiepolitisch gesehen.

Verhandelt wurde vier Stunden lang hinter verschlossener Tür. Danach verkündete der Partei-Obmann das Ergebnis: Die SVP will nach rechts rutschen. Achammer argumentiert so: 

"Vor 5 Jahren wäre es mit Fratelli d'Italia unmöglich möglich gewesen, eine Koalition zu bilden. Es hat in letzter Zeit einen kompletten Wechsel der Position autonomiepolitisch gegeben. Nicht wir haben uns verändert, die anderen haben sich verändert."

Man gehe keine Liebeshochzeit ein, sondern eher eine Vernunft-Partnerschaft. Man werde jetzt sehen, ob man eine Einigung bei den Verhandlungen fände.

“Autonomiereform weiterbringen”

Landeshauptmann Arno Kompatscher verspricht sich Zusagen für die Autonomie:

"Es geht darum, die Autonomiereform weiterzubringen, da gibt es Zusagen von der Regierung Meloni, auch sehr weitreichende. Allerdings muss das konkretisiert werden und wir werden das natürlich mit diesen Gesprächspartnern auch bei der Verhandlung des Koalitionspapiers ins Feld führen und konkrete Verpflichtungen einfordern." 

Die italienischen Rechts-Parteien werden ihrerseits auch Forderungen stellen. Eine Forderung ist klar: Sie wollen zwei italienische Landesräte stellen. Arno Kompatscher wird seine Regierung also auf 11 Mitglieder aufstocken müssen.

“Wo gibt es ein (…) Vertrauensverhältnis?”

Die SVP ist doppelt nach rechts gerutscht. Denn auch auf der deutschen Seite wurde die rechte Variante gewählt. Von den Freiheitlichen erwartet man sich als Juniorpartner in der Regierung wohl weniger Widerstand als vom Team K. Philipp Achammer:

"Das Team K hat zum Ausdruck gebracht, dass man mit viel Bauchweh hineingehen würde, wie würde sich das äußern, in vielen Streitereien die es da gibt, wie schafft man es, kompakt zu agieren, möglichst in einer Mehrheit, (…) Wo gibt es ein mögliches Vertrauensverhältnis in eine gewisse Richtung?”

Kompatscher: Diskussion ohne Machtspiel

Die neue Koalition würde auf nur 19 Sitze kommen, also eine knappe Mehrheit erreichen. Angst vor Heckenschützen in der eigenen Partei hat Kompatscher nicht. Er zeigt sich zufrieden mit der Diskussionskultur:

“Das war heute eine Diskussion die gekennzeichnet war - endlich mal! - nicht von der Frage: wer ist bei welcher Mannschaft? In einem internen Machtspiel, das war heute überhaupt nicht so.”

Am Montag sollen die Verhandlungen beginnen, dann sollen sich Vertreter der möglichen 5-er Koalition erstmals am Parteisitz der SVP treffen.