Koalitionsverhandlungen

Protest gegen Rechts: Das sagen Fratelli d’Italia

In Südtirol gibt es Widerstand gegen eine Koalition der SVP mit Rechts. Marco Galateo von Fratelli d’Italia nimmt Stellung.

Marco Galateo tritt selbstbewusst auf, empfängt nicht ohne Stolz im Büro des Landtagsvizepräsidenten.

Er zeigt sich autonomiefreundlich und bezeichnet den heutigen Besuch Kompatschers in Rom als ersten Schritt zum Ausbau der Südtirol-Autonomie.

Entsprechend gebe es auch bei den Koalitionsverhandlungen kaum Reibungen, sagt der Neo-Abgeordnete. Aber auf Nachfrage scheinen bei einigen Themen doch Polemiken möglich. „In der Arbeitswelt ist das Proporzsystem nicht mehr zeitgemäß. Hier müssen schon Anpassungen an die heutigen Bedürfnisse gemacht werden, dann können wir den Proporz mittragen.“

Die Ortsnamengebung findet Galateo gut, sollte aber für alle gleich gelten, Südtirol-Attentäter bezeichnet er als Terroristen.

Die aktuellen Proteste gegen eine Regierungsbeteiligung seiner Partei nimmt Galateo nicht wirklich ernst, immerhin würden vor allem Linke auf die Straße gehen. 

Auch hält er daran fest, alle anzeigen zu wollen, die seine Partei als post-faschistisch oder rassistisch bezeichnen.„Man soll uns doch ernsthaft sagen, was wir angestellt haben. Ganz ehrlich: wir haben nichts angestellt, weil wir haben ja noch nicht einmal regiert.“

Galateo wird als künftiger Landesrat gehandelt. Er rechnet damit, dass Kompatscher eine Landesregierung bestehend aus elf Mitgliedern ernennen wird. Die zwei italienischen Landesräte sollen die Rechten stellen, fordert Galateo weiterhin. „Wir haben auf gesamtstaatlicher Ebene einen Koalitionsvertrag und haben auch den Wahlkampf gemeinsam mit der Lega bestritten. Diese Vereinbarungen sollen schon eingehalten werden. Aber entschieden wird dann gemeinsam.“

Für Marco Galateo ist klar: Bis Freitag soll zumindest das Paket mit dem Koalitionsprogramm unterschriftsreif unterm Weihnachtsbaum liegen.