Bunte Pflanzenvielfalt: Das Saatgutfest in Sarnthein

In Sarnthein konnten am Sonntag Samen getauscht werden. Die angebotenen Gemüsearten lassen Herzen von Gärtnern und Bäuerinnen höher schlagen.

Über Jahrtausende mussten Bäuerinnen und Bauern das Saatgut für ihren Garten selbst erzeugen. Sie behielten einen Teil der Getreidekörner, Bohnen oder Samen für die Aussaat im nächsten Frühjahr zurück. Beim 5. Saatgutfest von Arche Südtirol und der Bäuerinnenorganisation konnten am Sonntag in Sarnthein traditionelle Sorten getauscht und erworben werden.

Ob Passeirer Feuerbohnen, Erdbirnen oder die Lichtwurzel: beim Saatgutfest werden auch kaum bekannte Gemüse und Getreidearten angeboten. Das Publikum schätzt das vielfältige Sortiment der 13 Aussteller. Die fördern gerne die Artenvielfalt, die anderen sähen ihr Gemüse deshalb gerne selbst, weil sie dadurch eine gewisse Unabhängigkeit genießen.

Im Rohrerhaus informierten beim Saatgutfest Gastrednerinnen und -redner unter anderem über die Auswirkungen von Gentechnik: „Es wird oft ausgeblendet, welche sozialen Risiken die Gentechnik oder Monokulturen mit sich bringen“, gab die Malser Agronomin und Bergbäuerin Anja Matscher zu bedenken. Weg von der Monokultur hin zu mehr Vielfalt: Das ist auch die Ambition beim Getreideanbau. „Wir werden uns in Zukunft auch mit dem Wasserverbrauch in der Landwirtschaft auseinandersetzen müssen“, rät Rudolf Vögel vom Landesamt für Umwelt Brandenburg.