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Absage Burschenschafts-Treffen: Drohungen der Gegenseite

Absage Burschenschafts-Treffen: Drohungen der Gegenseite Rai Tagesschau
Das Treffen der Burschenschaften in Algund wurde abgesagt. Algunds Vize-Bürgermeisterin spricht von Sicherheitsbedenken und erklärt warum.

Im September hätte das Burschenschafts-Treffen in der Gemeinde Algund stattfinden sollen. Nach heftigen Diskussionen nun die Absage der Veranstaltung. Algunds Vizebürgermeisterin Alexandra Ganner begründet die Absage mit Sicherheitsbedenken: 

“Allein gestern am Vormittag habe ich sieben teilweise bedrohende E-Mails von Antifa Freiburg, Antifa Meran und unterschiedlichen Studentenvereinigungen und mehr bekommen. Wenn wir die Sache nicht absagen dann…"

Die Organisation gegen Rechtsextremismus Antifa Freiburg habe mit internationalen Protesten sowie solchen in Algund und Südtirol gedroht. Da stehe dann der Ruf Südtirols auf dem Spiel, so Ganner.   

Der Beistand blieb aus

Noch am Mittwoch waren die Verantwortlichen der Gemeinde unschlüssig. Nach dem Treffen mit dem Regierungskommissariat habe man sich Beistand in der Entscheidungsfindung erhofft, sagt Ganner. “Wir hatten gehofft, dass der Regierungskommissär die Veranstaltung von Amts wegen absagen würde, das hat er nicht getan. Er hat die Entscheidung uns überlassen.”

Wachsender Druck

Schließlich seien im Gemeindeausschuss alle dafür gewesen, die Veranstaltung abzusagen. Zum einen habe man erkannt, dass man es mit einer rechtsradikalen Gruppe zu tun habe. Aber auch der Druck von der Gegenseite sei mit jedem Tag gewachsen, sagt die Vize-Bürgermeisterin: “Die Burschenschaften sind zwar ein legal zugelassener Verein, aber sie sind auch immer wieder auf des Messers Schneide. Aber auch die Gegenseite scherzt eben nicht, das haben wird selbst erlebt.”

Eine Reaktion der Burschenschaften steht bisher noch aus. Die Anzahlung von 5.500 Euro sei bereits zurücküberwiesen worden.