Südtirol

Das Zustellungs-Dilemma

Die Post kann die tägliche Zustellung von Briefen, Paketen und Zeitungen noch immer nicht gewährleisten. Die Gewerkschaften drängen auf eine Sonderlösung für Südtirol.

Das Zustellungs-Dilemma
Rai Tagesschau

Vor fast genau zwei Jahren hat Landeshauptmann Arno Kompatscher das Abkommen mit der italienischen Post unterzeichnet. Damit hat das Land einen Gutteil der Finanzierungen für die Postdienste in Südtirol übernommen. Eigentlich sollte so garantiert werden, dass Briefe, Zeitungen und Pakete im ganzen Land zugestellt werden. Von Montag bis Samstag. Vor einem Jahr wurde dann auch das Postverteilungszentrum in Bozen in Betrieb genommen.

Doch ganz problemlos läuft der Dienst nicht, die tägliche Zustellung kann noch immer nicht gewährleistet werden. Landauf, landab fehlen viele Postboten. Jetzt suchen auch die Gewerkschaften nach einer Lösung. 

Kunden sind verärgert, Postboten kündigen

Für SGB/Cisl-Postgewerkschafterin Monica Messina ist es dabei unbedingt notwendig, Alternativen zum Verteilermodell zu finden. Denn das Modell, das in Südtirol derzeit angewandt wird, habe nicht nur Kunden verärgert, wegen des zusäztlichen Arbeitsaufwandes hätten auch Postboten scharenweise gekündigt. Mit der Folge, dass die Post in vielen Orten nicht mehr rechtzeitig zugestellt werden kann.

Doch die Suche nach neuem Personal ist nicht einfach. "Es ist schwierig, lokales Personal zu finden, weil die Arbeitslosigkeit in Südtirol sehr gering ist", sagt Messina. Neben der Vollbeschäftigung ist auch der Zweisprachigkeitsnachweis eine hohe Hürde für die Postboten. Dazu kommt, dass die Arbeit nur durchschnittlich entlohnt wird.

"Es ist schwierig, lokales Personal zu finden, weil die Arbeitslosigkeit in Südtirol sehr gering ist."

Monica Messina, Postgewerkschafterin SGB/Cisl

Messina hofft, dass man in den Verhandlungen mit den Verantwortlichen der Post auf Staatsebene eine Lösung finden kann. "Am 16. Mai treffen wir Poste Italiane", sagt sie. Es habe schon einige Treffen gegeben, die Gewerkschaften hätten ihre Forderungen auch schon deponiert. "Wir fordern, dass für unser Land ein anderes Verteilermodell ausgearbeitet wird", erklärt die Gewerkschafterin.

(hase/ep)