​Gesundheit

Coronavirus – 43 Millionen Menschen betroffen

Aus Angst vor einer Verbreitung des Coronavirus sind in China mehr als 43 Millionen Menschen von der Außenwelt abgeschottet worden.

Coronavirus – 43 Millionen Menschen betroffen
Ansa
Die Zahlen sind beindruckend. 43 Millionen Menschen, das sind mehr als zwei Drittel der italienischen Bevölkerung. Und während man hierzulande seit 25 Jahren über den Küchelbergtunnel spricht, wird China innerhalb von 10 Tagen eine Klinik mit 1.000 Betten nur für die mit dem neuen Erreger infizierten Patienten errichten.

Chinesische Mauer gegen Virus

Völlig neu ist Chinas Reaktionsform nicht: In geringerem Umfang und an kleineren Orten als Wuhan hat China in der Vergangenheit ähnliche Ansätze verfolgt, um beispielsweise einen Pestausbruch einzudämmen. Mit den drastischen Maßnahmen ist nunmehr bereits in mehr als zehn Städten der schwer betroffenen Provinz Hubei die Bewegungsfreiheit der Bewohner stark eingeschränkt. Bus- und Bahnverkehr, die Flüge und Züge…alles wurde in der Provinzhauptstadt Wuhan gestoppt. Zudem sollen in der Öffentlichkeit Schutzmasken getragen werden. Etliche Besucher konnten die Stadt vorerst nicht mehr verlassen

Neuer Stand: 26 Tote

Bisher sind 26 Menschen gestorben. Die meisten hatten schon Vorerkrankungen. In Europa ist bisher keine Infektion mit dem neuartigen Virus bekannt. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) ist es noch zu früh, um einzuschätzen, ob die Absperrung einer Stadt wie Wuhan etwas Grundlegendes gegen den Ausbruch bringe.

„Solange das Übertragungsmuster im Detail weiter unklar ist, ist es sehr schwierig, die potenziell positiven Auswirkungen abzuschätzen“

(ECDC)

Sicher ist: es ist ratsam, das allgemeine Risiko für akute Infektionen der Atemwege einzuschränken. Dies schließt auch mit ein, den Kontakt mit Menschen zu beschränken, die möglicherweise infiziert sind. Die gute Nachricht ist: in Italien scheint es bisher noch keine infizierten Menschen zu geben. Die schlechte Nachricht ist: hierzulande würde man ein Spezialkrankenhaus nicht in zehn Tagen bauen können.
 
(dpa/zb)
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