Coronakrise

Schuler kritisiert Österreichs Verhalten an der Grenze

Der Brenner bleibt zu und Arnold Schuler rebelliert. Der Tourismuslandesrat zweifelt an einer belastbaren Datenlage für diese Entscheidung.

Schuler kritisiert Österreichs Verhalten an der Grenze
Mit heute öffnet Österreich all seine Grenzen - nur der Brenner, der Reschenpass und die Grenze zu Osttirol bleiben weiter zu. Für ein Tourismusland wie Südtirol sind geschlossene Grenzen Gift. Für einen Tourismuslandesrat wie Arnold Schuler ist Österreichs Haltung nicht nachzuvollziehen.

In einem Eintrag auf Facebook kritisiert Schuler die Entscheidung der österreichischen Regierung. Eine geschlossene Grenze schade dem Tourismus enorm, schreibt Schuler, es tue ihm persönlich leid, um die Menschen, die sich noch immer nicht sehen können - und die Begründung verwundere ihn:

Fraglich ist, welche Zahlen die Grundlage für solche Aussagen bilden.

Tourismuslandesrat Arnold Schuler
Fasst man Schulers Eintrag auf Facebook zusammen, so lässt sich sagen: Der Tourismuslandesrat zweifelt daran, dass Österreich im Besitz einer belastbaren Datenlage ist, die die Schließung der Grenzen zu Italien weiter rechtfertigt.



Der Bezirk Landeck, rechnet Schuler als Beispiel online vor, weise, gerechnet auf 100.000 Einwohner, über 2.000 Personen vor, die bislang positiv getestet wurden. Der Vinschgau hingegen: 35. Schuler:

Die beiden Bezirke trennt nur der Reschenpass - wie soll man den Vinschgern erklären, dass sie für Landeck ein Problem sein könnten?

Tourismuslandesrat Arnold Schuler

Alles auf - nur die Grenzen zu Italien nicht

Gestern ließ Österreich wissen, dass es mit heute sämtliche Grenzen öffnen wird - außer eben jene zu Italien. Die Empörung auf italienischer Seite war groß (lesen Sie hier mehr), allerdings wäre eine Öffnung des Brenners, des Reschenpasses und der Grenze zu Osttirol mit sofortiger Wirkung wohl eher als Überraschung einzustufen gewesen. Die SVP hatte zu Beginn der Woche den Inhalt eines Telefonat mit Bundeskanzler Sebastian Kurz veröffentlicht. Demnach stellte Kurz die Öffnung der Grenze mit Mitte Juni in Aussicht.

Schuler spricht sich in seinem Facebook-Eintrag dafür aus, die Corona-Lage der einzelnen Ländern in Regionen zu erfassen. Das entspreche auch den Vorgaben der EU-Kommission, sagte Schuler bereits gestern auf Rai Südtirol. Die Zahlen in Italien hätten sich zudem deutlich verbessert. Der Tourismuslandesrat rechnet deshalb damit, dass Deutschland Italien nach der Aufhebung der Reisewarnung Mitte Juni einen positiven Reisehinweis ausstellen wird (mehr lesen Sie hier).

(pg)