Coronavirus

Bergamo erstmals ohne Neuinfektionen

In Italien hat es zuletzt über 1000 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben, keine einzige jedoch in Bergamo, einem Zentrum der Epidemie.

Bergamo erstmals ohne Neuinfektionen
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Während in Italien die Zahl der Neuinfektionen gestern erstmals seit Mai wieder über die Schwelle von 1000 Ansteckungen geklettert ist, hat die Stadt Bergamo Grund zum Feiern. Die Stadt Bergamo, die wegen der hohen Zahl von Coronavirus-Todesopfern weltweit als "Italiens Wuhan" bekannt geworden ist, meldete seit Ausbruch der Epidemie am 20. Februar keine neuen Infektionen mehr.

In Bergamo waren am 23. März noch 715 neue Infektionsfälle und bis zu 251 Todesopfer pro Tag gemeldet worden. Schon seit mehreren Wochen aber ist in Bergamo die Zahl der Neuinfizierten stark gesunken, und gestern wurde erstmals seit Ausbruch der Pandemie kein einziger neuer Fall gemeldet.

Die Anti-Covid-Kontrollen bleiben jedenfalls scharf. Touristen aus Griechenland, Spanien, Kroatien und Malta, die auf dem Flughafen von Bergamo landen, müssen sich Tests unterziehen.

Die 120.000-Einwohner-Stadt Bergamo war die am schwersten von der Pandemie betroffene Gemeinde Italiens. Die örtlichen Leichenhallen waren im März zwischenzeitlich so überfüllt, dass die Armee Dutzende Särge in Kirchen lagern und dann in Krematorien in ganz Norditalien transportieren musste. Die Bilder von damals prägten sich tief in das Gedächtnis nicht nur der Italiener ein. 
In der Lombardei starben seit Februar fast 17.000 Personen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, in Italien ist die Zahl der Todesopfer auf über 35.000 gestiegen.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle steigt in Italien seit Tagen stetig an - von 642 am Mittwoch auf 845 am Donnerstag und 947 am Freitag und jetzt mehr als 1.000 am gestrigen Samstag. Mehrere Touristen infizierten sich auf der Urlaubsinsel Sardinien.

apa/pm
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