Schnalstal

Michael Grüner und Monika Gamper unter Lawine verunglückt

Das weithin bekannte Ehepaar verlor kurz nach Mittag bei einem Lawinenabgang hinter Karthaus ihr Leben.

Michael Grüner und Monika Gamper unter Lawine verunglückt
Rai Tagesschau
Die Lawine im Schnalstal hat sich kurz nach Mittag in freiem Gelände hinter Karthaus unter dem Klosterkreuz gelöst. Sie begrub Michael Grüner (65) und Monika Gamper (52) unter sich. Für die beiden kam jede Hilfe zu spät. Hier sehen Sie den TV-Bericht.

Einsatz durch Nebel verzögert 

Die Lawine hatte sich auf etwa 2.200 Metern Höhe gelöst und das Paar erfasst. Passanten hatten das Unglück beobachtet und den Notruf abgesetzt. Aufgrund des dichten Nebels konnten die Rettungshubschrauber die Helfer nicht sofort auf den Lawinenkegel bringen. Dadurch ging kostbare Zeit verloren.

Etwa hundert Helfer von Bergrettung und Feuerwehren der Umgebung wurden zum Lawinenkegel gebracht. Dort konnten sie die beiden Verschütteten zwar schnell orten und aus den Schneemassen befreien. Das Leben des Paares konnte aber nicht gerettet werden.

Im Einsatz standen mehr als 100 Retter: Neben den Bergrettungsdiensten aus Schnals und Latsch auch die Bergrettungsdienste aus Meran, die Freiwilligen Feuerwehren des Tales, der Rettungshubschrauber Pelikan 2 und ein Rettungshubschrauber aus dem Ötztal.

Bekannte Persönlichkeiten

Rechstanwalt Michael Grüner war bis zuletzt mit seinen Partnern in einer auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Kanzlei in Bozen aktiv. Über die Landeshauptstadt hinaus war Grüner als Präsident der Raiffeisen-Landesbank bekannt. 23 Jahre lang stand er dem Zentralinstitut der Raiffeisenkasse vor, bis zum Abschied 2019. 

Grüners Ehefrau, die aus Tscherms stammende 52-jährige Monika Gamper war Inhaberin einer Kommunikations-Agentur in Meran. In der breiten Öffentlichkeit wurde sie unter anderem als Präsidentin der Meranarena GmbH und als  Präsidentin des Stadttheater- und Kurhausvereins bekannt.

Beide waren passionierte Skitourengeher, Michael Grüner sogar einer der Pioniere in diesem Sport. 

Zuletzt war es im Dezember 2019 zu einem tödlichen Lawinenabgang in Schnals gekommen. Eine 35-jährige Frau und zwei Kinder starben bei Lawinenabgang unterhalb der Teufelsegg-Piste auf der Höhe der Teufelsegg-Hütte. Davor war im März ein 32-jähriger Deutscher beim Variantenfahren in einer Rinne neben der Lazaunpiste unter einer Lawine verstorben.

In Südtirol gilt derzeit im Großteil des Landes erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei. Zum Lawinenwarndienst der Euregio geht es hier.

ka