Italien: Delta-Variante vorherrschend - Proteste in Turin

Laut Corona-Wochenbericht hat die Delta-Variante in Italien nun überhand genommen, gegen die schärferen Maßnahmen gibt es Proteste.

Italien: Delta-Variante vorherrschend - Proteste in Turin
Ansa
In Italien steigen die Corona-Infektionszahlen rasant an. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert erhöhte sich auf landesweit durchschnittlich 41 Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, in der Vorwoche waren es noch 19. 

Delta-Variante vorherrschend

Allein am Freitag wurden 5.143 Neuinfektionen und 17 Corona-Todesopfer verzeichnet, am Donnerstag waren es 5.057 und 15 Tote. Vor allem bei jungen Menschen seien mehr Infektionen verzeichnet worden, hieß es in der am Freitag im wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums in Rom. In beinahe 3.000 Gemeinden des Landes gebe es nun mindestens einen Covid-Infizierten, hieß es. Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen blieb Experten zufolge auf ähnlichem niedrigem Niveau wie in der Vorwoche. 155 Covid-Patienten werden demzufolge derzeit intensivmedizinisch betreut, 1.307 Covid-Patienten sind auf den Normalstationen untergebracht, 70 mehr als am Donnerstag.
 
Die ansteckendere Delta-Variante breite sich in Italien weiter aus und sei inzwischen vorherrschend. Mehr als 53 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre wurden bislang vollständig geimpft. Die Regierung Draghi hatte am Donnerstagabend bereits mit strengeren Coronaregeln reagiert. Ab dem 6. August ist in dem Land für zahlreiche Aktivitäten im Innenbereich ein Impfnachweis, ein negativer Corona-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig. Zudem wurde der Notstand bis zum 31. Dezember verlängert.

Proteste gegen neue Zutrittsregeln 

Gegner des sogenannten Grünen Passes haben gegen die strengeren Zutrittsregeln zu Restaurants und Bars protestiert. Etwa 2.000 Menschen versammelten sich am späten Donnerstagabend zu einer Kundgebung in Turin. "Nein zum Grünen Pass", forderten die Demonstranten. Die erweitere Nutzung des Grünen Passes sei kein willkürlicher Akt, sondern eine Bedingung für Öffnungen, hatte Draghi den Beschluss begründet. Unterdessen hat sich der Vorsitzende der Lega Matteo Salvini in Mailand gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Impfung des ehemaligen Innenministers erregte großes öffentliches Interesse, weil sich Salvini als eifriger Verfechter der Impffreiheit hervorgetan hat. 

 
ansa apa ka