30-Jahr-Jubiläum

Südtirol feiert Ötzi

Der Mann aus dem Eis wurde am 19.September 1991 auf dem Tisenjoch in Schnals entdeckt. Mit Festivals und freiem Eintritt feiert ihn Südtirol.

Südtirol feiert Ötzi
EPA/Robert Parigger
Der Fund der 5.300 Jahre alten Mumie "Ötzi" ist in die Geschichte eingegangen und Südtirol hat allen Grund das zu feiern.
So ist der Eintritt in das Südtiroler Archäologiemuseum frei. Auf den Bozner Talferwiesen - nur 200 Meter vom Ötzi-Museum entfernt - findet ein Archäologie-Festival statt. Im ArcheoParc in Schnals gibt es einen Tag der Offenen Tür, wie an jedem 19. September. 

Die Fakten kurz zusammengefasst:
Es ist der 19. September 1991. Das deutsche Ehepaar Helmut und Erika Simon entdeckt beim Abstieg von der Finailspitze in 3.210 Metern Höhe am Tisenjoch im Südtiroler Teil der Ötztaler Alpen die "Leiche eines Mannes".
Am Tag darauf wird der Versuch gestartet, die Leiche freizulegen. Wegen schlechten Wetterverhältnissen und mangelnder Ausrüstung wird die Aktion abgebrochen.
Am dritten Tag besichtigen Extrembergsteiger Reinhold Messner und Hans Kammerlander die Fundstelle. Bald schon ist klar, es handelt sich nicht um einen verunglückten Bergsteiger. Die Mumie wird ins Institut für Gerichtsmedizin nach Innsbruck gebracht.
Sieben Tage nach dem Fund wird erstmals die Vermutung laut, dass sich die Fundstelle auf italienischem Gebiet befinden könnte. Die Neuvermessung des Grenzverlaufs bringt Gewissheit: Ötzi wurde auf italienischem Staatsgebiet gefunden.
Das Land Südtirol meldet Eigentumsanspruch an. Ötzi wird in das Bozner Archäologiemuseum überstellt und wird zum Publikumsmagneten.

Forschungen haben ergeben: "Ötzi" war zu Lebzeiten etwa 1,60 Meter groß, hatte Schuhgröße 38 und wog rund 50 Kilogramm. Der Mann hatte braune Augen, braune Haare und Blutgruppe 0.


Seither dem Fund gibt es immer wieder sowohl wissenschaftliche Neuigkeiten zur Gletschermumie (zum Beispiel seine Krankheiten) als auch Diskussionen über seine künftige "Ruhestätte", mal auf dem Virgl, mal im Zentrum in Bozen, mal auch im Schnalstal.

Sofern man überhaupt von Ruhe sprechen kann. Denn zwischen 250.000 und fast 300.000 Menschen wollen jedes Jahr den Ötzi sehen und das brachte laut früheren Schätzungen eine Wertschöpfung von rund 19 Millionen Euro, natürlich noch vor der Corona-Pandemie. 


ka bt