Südtirol

Nach Unfall in Meran: Gewerkschaft fordert mehr Arbeitssicherheit

Es werde zu wenig für die Sicherheit der Lehrlinge getan, kritisiert der AGB/CGIL. Er fordert die Wiedereinsetzung des Komitees für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Nach Unfall in Meran: Gewerkschaft fordert mehr Arbeitssicherheit
Freiwillige Feuerwehr Meran
Nach dem schweren Arbeitsunfall in einer Meraner Autowerkstatt wird die Kritik immer lauter. Nach Schüler- und Studentenvertretern klagen nun auch die Gewerkschaften an: Es werde zu wenig für die Sicherheit der Lehrlinge getan, beanstandet Josef Lazzari vom allgemeinen Gewerkschaftsbund AGB/CGIL. 

Wie es zum Unfall kommen konnte, wisse er noch nicht, sagte Lazzari zu Rai Südtirol, es müsse etwa festgestellt werden, ob der Lehrling für diese Tätigkeit schon gut genug ausgebildet war. Lazzari spricht aber von einem Systemversagen. "Wir in Südtirol halten den traurigen Rekord was Arbeitsunfälle betrifft", erklärt der Gewerkschafter. Das Land liege italienweit zwar nicht auf Platz 1, aber sehr weit vorne.

Fokus für Sicherheit und Gesundheit

Um die Sicherheit zu erhöhen, fordert der AGB/CGIL, das Komitee für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz so schnell wie möglich wieder einzusetzen. Das Komitee sei zwar vorgesehen, seit einigen Jahren aber nicht mehr aktiv. Der Gewerkschaftsbund habe diese Forderung auch schon an den Landeshauptmann Arno Kompatscher herangetragen, sagt Lazzari. Kompatscher habe zugesagt, sich darum zu kümmern.

Unfallursache wird ermittelt

Was die Explosion ausgelöst hat, ist bisher nicht bekannt. Die Carabinieri und das Arbeitsinspektorat haben die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Ersten Informationen zufolge könnte ein Funkenflug die Explosion ausgelöst haben, sagt sie. Morisi betonte, dass der Unfallhergang ermittelt werde, dass bisher aber keine Ermittlungen gegen Personen eingeleitet worden seien.

Ärzte geben keine Prognose ab

Am Freitagnachmittag war es in der Karosseriewerkstatt zu einer Explosion gekommen. Ein 17-Jähriger aus dem Vinschgau wurde in eine Spezialklinik für Verbrennungsopfer nach Murnau in Bayern gebracht und kämpft dort um sein Leben. Er hatte ein Praktikum in der Werkstatt gemacht. Ein 36-jähriger Kunde, der sich in der Werkstatt aufhielt, wird in der Universitätsklinik Innsbruck behandelt. In beiden Fällen enthalten sich die Ärzte der Prognose. 

ep/rd